Hauptsache nachhaltig
Schlauchmeyer JUNIOR Firma im Max-Planck-Gymnasium

Coole Geschäftsidee und viel Elan: Im Rahmen des P-Seminars gründeten die Zwölftklässler die Schlauchmeyer-Firma und bekamen viel Unterstützung durch die Fachbetreuerin Renate Egger (r.). (Foto: us)
Praxiserfahrung und Gymnasialunterricht – geht das zusammen? Ja, das geht. Die Spezialisierungen in der Oberstufe machen das möglich. Im Rahmen des Praxis-Seminars (kurz: P-Seminar) können sich die Schüler vor ihrem Abitur zwei Jahre lang mit verschiedenen Berufsfeldern auseinandersetzen und praxisorientierte Themen lösen. Beispiel gefällig? Mögliche P-Seminare sind „Bierbrauen“, „Imkerei“, „Organisation eines Schulevents“, Videofilmen, Musizieren mit Kindern und viele mehr. Die Praxiserfahrung kommt also ganz automatisch im Laufe des Seminars.
Für elf Zwölftklässler im Max-Planck-Gymnasium (MPG), die vor einem Jahr das P-Seminar „Wir gründen eine Firma“ gewählt haben, standen betriebswirtschaftliche Aufgaben an, wie Geschäftsideen konkretisieren, Kostenpläne aufstellen, Kooperationspartner gewinnen, Produktion und Einkauf organisieren.
Coole Idee mit Potenzial
Einen Rahmen und erste Ansprechpartner fanden die Schüler und die Fachbetreuerin Renate Egger beim Institut der deutschen Wirtschaft und seinem JUNIOR-Programm („Junge Unternehmer initiieren – organisieren – realisieren"). Das Programm führt schon seit zehn Jahren Schüler an die Unternehmensführung an und berät auch bei der Grundfinanzierung der Idee.
„Die Gruppe ist sehr engagiert“, lobt Betreuerin Egger. „Jeder ist nach Kräften dabei, das ist wunderbar. Damit geht viel voran. Die Jugendlichen beflügeln sich gegenseitig. Geht mal etwas schief, dann wird diskutiert und nach neuen Wegen gesucht. Ich bin beeindruckt und kann mich weitgehend aus dem Geschehen herausnehmen. So soll es auch sein.“
„Wir machen nach dem Abi weiter“
Am schwierigsten war die anfängliche Suche nach der passenden Geschäftsidee. „Wir haben wirklich sehr viel ausprobiert. Es musste machbar und nützlich sein“, so Geschäftsführer Sherwan. „Uns kam es nicht auf maximalen Gewinn an, sondern wir wollten etwas wirklich Nachhaltiges schaffen. Irgendwann sind wir auf die Idee gekommen, alte und defekte Fahrradschläuche aufzupeppen und Mäppchen und Taschen daraus zu fertigen. Damit war unsere Firma „Schlauchmeyer“ entstanden.“
Besonders an jüngere Schüler und Kinder wollen sich die Schlauchmeyers richten. „Wir denken, dass man Kinder gut prägen kann, wenn sie sich mit Upcycling beschäftigen und entsprechende Produkte nutzen“, so Sherwan weiter. „Upcycling ist ein enorm wichtiges Thema unserer Zeit.“ Inzwischen kam viel positives Feedback für ihre ausbaufähige Geschäftsidee bei den Schülern an. „Wir feilen immer weiter an unseren Produkten. Das macht uns einfach Spaß“, fasst Sherwan zusammen. „Wir haben uns fast zwei Jahre lang ausprobiert und können jetzt die ersten Erfolge genießen. Das ist uns Motivation für die nächsten Schritte. Nach dem Abi wollen wir auf jeden Fall mit „Schlauchmeyer“ weitermachen.“
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