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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Ein sicheres Gebiet
Polizeibericht zur Bürgerversammlung Pasing
„Sie wohnen sicher. Es gibt keinen Grund zu Befürchtungen“, begann Thomas Rehag, der Leiter der Polizeiinspektion 45 (PI) seinen Bericht zu 2022 vor der Bürgerversammlung. Gerade um den Pasinger Bahnhof seien im Berichtszeitraum zwar einige Zwischenfälle und Beschwerden zu Ruhestörung und Sachbeschädigungen bekannt geworden. „Es war eine Serie von 15 Delikten“, erklärte Rehag. „Mit großer Anstrengung und dem Einschalten der Kripo sind die teils jugendlichen Täter ab 14 Jahren ermittelt worden. Insgesamt sind sechs Haftbefehle erlassen worden.“
Wie groß das Arbeitsaufkommen in der PI 45 ist, verdeutlichen die Zahlen zu den Einsätzen: 15.800 Delikte sind in 2022 aufgenommen worden. „Das sind im Durchschnitt 43 pro Tag. Insgesamt haben wir mehr als 20.000 Aktenzeichen angelegt. Dahinter stecken viel Arbeit, Zeit und Engagement“, dankte er seinen Kollegen, zumal auch die Gewaltbereitschaft gegenüber Polizeibeamten zunehme, meinte er. Er berichtete von einem Fall eines an einem Unfall unbeteiligten Verkehrsteilnehmers, der aus Ärger über das Warten während der Unfallaufnahme gegen die Kollegen vorgegangen ist. „Das ist nicht in Ordnung und behindert unsere Arbeit, ganz zu schweigen vom fehlenden Respekt für unsere Arbeit.“
Lohender Vergleich zum Zehn-Jahres-Schnitt
Sehr positiv seien die Aufklärungsquote von 63 Prozent und die deutlich gesunkene Deliktzahl. „Im Zehn-Jahres-Schnitt sind im letzten Jahr 300 Kriminaldelikte weniger zu verzeichnen gewesen.“ Gestiegen seien die Trickbetrügereien, die höchste erbeutete Summe in Pasing betrug 120.000 Euro. „Sprechen Sie das Problem in Ihrem sozialen Nahbereich an. Wir müssen die Aufmerksamkeit hochhalten, damit wirklich jeder sensibilisiert ist.“
Zu denken gab ihm ebenfalls Einbrüche in Häuser und in KFZ. „Seien Sie aufmerksam und vorsichtig. Beobachten Sie Ihr Umfeld und sprechen Sie uns an, wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt. Achten Sie auf Ihre Nachbarn! Das ist eine Investition in Ihre Sicherheit.“ Und noch ein Thema lag Rehag am Herzen: die vermehrten Sexualdelikte. „Da geht es oft auch um Kinder.“ Er erwähnte ein extra neu geschaffenes Münchner Kriminalfachdezernat, das sich ausschließlich um derartige Fälle kümmere. Rehag dazu: „Wir ermitteln ohne Tabus. Jedes Delikt ist eins zuviel.“
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