Brücken bauen
Architekturprojekt in der Anne-Frank-Realschule
Die Schülerinnen der Städtischen Anne-Frank-Realschule, genauer gesagt die Neuntklässlerinnen der Schule, beschäftigten sich fächerübergreifend im nun zu Ende gehenden Schuljahr mit sozialverträglichem Städtebau. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen sei die Prognose gewesen, dass München im Jahr 2030 einen Einwohnerzuwachs von 400.000 Menschen stemmen müsse, so Lehrerin Gabriele Teschner. Günstiger Wohnraum wie auch preiswerte Sozialbauten seien also dringend erforderlich.
Ungewöhnliche Lösung
Wie soll das gehen in einer Stadt wie München, deren Mietpreise laut Mietspiegel heute schon die 25 Euro pro Quadratmeter knacken? „Eine Herausforderung für unsere Schülerinnen“, lobte Teschner, „die sie mit sehr viel Kreativität bewältigt haben.“ Ihre Lösung? Nachverdichtungen mit bewohnbaren Brückenkonstruktionen! Dies kann man sehr gut in doppeltem Wortsinn verstehen, denn Einzug halten könnten einkommensschwache Familien, Flüchtlinge und Studenten.
Vor der Planung beschäftigten sich die Schülerinnen mit maßstabsgerechtem Zeichnen, moderner Architektur und besprachen im Wirtschafts-und Rechtslehreunterricht Planfeststellungsverfahren und Baurecht. Am Schluss kam der Modellbau im Kunst- und Werkunterricht im Maßstab 1:100 für die Brückenbauten am Haidelweg und 1:50 für die Überbauung der Garage auf dem Schulgelände. Auch Kanalisation, Verkabelung sowie Einkaufsmöglichkeiten, vertikale Gärten und Dachbeete mit Solarzellen und kleinen vertikalen Windrädern fehlten nicht. Nun möchte die Schule ihre „Brückenmodelle“ gern im Pasinger Sozialbürgerhaus ausstellen. Teschner: „Das wäre unser Wunsch für das neue Schuljahr.“
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