„Bleiben Sie dran“
Pasinger Bürgerversammlung mit großem Zuspruch
Mit großem Interesse nahmen die Pasinger an ihrer Bürgerversammlung teil. Über 300 Bürger kamen in die Aula des Bert-Brecht-Gymnasiums, um erst den Vortrag von Manuel Pretzelt, CSU-Fraktionssprecher im Stadtrat, und anschließend den Rechenschaftsbericht von Frieder Vogelsgesang, Vorsitzender des Bezirksausschusses 21 (BA), zu hören. „Vorrangig sollen Sie das Wort haben“, begrüßte er die Zuhörerschaft. Einige ausgewählte Ereignisse und politische Entscheidungen aus dem letzten Jahr griff er auf, darunter Schulplanungen, das Ringen um die Uhr am Bahnhofsvorplatz, die Planungen für die Eggenfabrik oder das Kulturbürgerhaus.
Der Begriff „Machbarkeitsstudie ohne zeitlichen Ablauf“ trat in seinem Vortrag in Zusammenhang mit den Schulplanungen für den Peslmüllercampus und die Schererschule und genauso mit dem potenziellen S-Bahnhalt an der Berduxstraße inflationär auf und sorgte für viel Gelächter. „Der Halt an der Berduxstraße ist seit 1979, also seit 45 Jahren, im Gespräch“, so Vogelsgesang. Auch wenn mittlerweile jeder die Notwendigkeit und Wichtigkeit einsehe, sei die Langsamkeit des Projektfortschritts nicht einzusehen.
Priorität 1: Baum- und Umweltschutz
„Bleiben Sie dran, wenn Sie etwas auf dem Herzen haben“, ermutigte Vogelsgesang die Bürger. Denn Hartnäckigkeit und Konsequenz würden sich auszahlen, meinte er und verwies auf den Berdux-Halt, der „2010 schon totgesagt war“ und den der BA mit Abgeordneten auf der Tagesordnung hielt. Ein Musterbeispiel für beispielhafte Bürgerbeteiligung sei das Österreicherviertel, in dem die Bewohner mit viel Engagement einige Verschönerungen, Begrünungen und Verbesserungen bewirkten.
25 Wortmeldungen und Anträge stellten die Bürger im Anschluss. Ganz vorn dran stand der Baumschutz mit der Forderung, dass Baumschutz vor Baurecht gehen solle. Auch die Baumbegehungen im Stadtpark wurden als Jahreshighlight weiterhin eingefordert. Zudem beschwerten sich Bürger über die „extreme Nachverdichtung und Versiegelung“, indem Grundstück beim Neubau oft bis zur Grundstücksgrenze ausgeschachtet würden. „Das muss verboten werden“, forderte eine Pasingerin und bekam mehrheitliche Zustimmung.
Ebenfalls gefordert wurde, dass der BA künftig mehr Mitspracherecht bei Baumfällungen erhalten solle sowie über 100jährige Bäume künftig nicht mehr gefällt werden dürfen. Auch Verkehrsplanungen, Parkprobleme, Lärmschutz an der Bodenseestraße, Bänke für die Interimshaltestellen an der Mitterfeldstraße sowie mehr Wertstoffinseln und Maßnahmen gegen die Taubenplage im und am Bahnhof kamen zur Sprache. Vogelsgesang dankte für das große Interesse an den lokalpolitischen Themen. Auch abseits der Bürgerversammlung sei der BA stets offen für Anregungen und Anliegen. „In der Regel beantworten wir jede Zuschrift und stellen Ihre Anliegen auf die Tagesordnung.“ Sollten diese allerdings anonym verfasst sein oder verletzenden Inhalt haben, „auch das kommt leider vor – werden die Schreiben nicht beachtet.“
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