Am Boden (grounded)
Theater "Viel Lärm um nichts" zeigt Stück von George Brant
George Brant hat mit "Am Boden" (grounded) einen intensiven Monolog geschaffen, der die Fragwürdigkeit der drohnengestützten Kriegsführung thematisiert. Eine Kampfjetpilotin spricht über ihr Leben und ihre Einsätze, berichtet wie sie nach einer Schwangerschaft drei Jahre pausiert und – dann statt wieder zurück in ihren F-16 Kampfjet – in einen klimatisierten Anhänger in die Nähe von Las Vegas kommt, von wo aus sie Drohnen über Afghanistan steuert. Sie kämpft sich weitab vom Schlachtfeld durch 12-Stunden-Schichten; tötet tagsüber "Terroristen", die kein Gericht je schuldig sprach – der Schießbefehl kommt anonym per Kopfhörer, das Ziel ist kaum eindeutig zu identifizieren – und ist abends Frau und Mutter. Bis die Grenzen zwischen Privatleben und virtuell-realer Menschenjagd sich auflösen...
"Am Boden" zwingt zur Auseinandersetzung mit der Frage, was es gesellschaftlich und moralisch bedeutet, wenn Kriegsführung zunehmend ins Virtuelle verlagert wird und es nur noch eines anonymen Knopfdruckes am anderen Ende der Welt bedarf, um ganze Menschengruppen auszulöschen.
Das Theater "Viel Lärm um nichts" zeigt das Ein-Personen-Stück an mehreren Terminen im September und Oktober in der Pasinger Fabrik (August-Exter-Str. 1). Premiere ist am Samstag, 5. September, um 20 Uhr. Es spielt Katrin Wunderlich zur Musik von Ardhi Engl. Regie führt Eos Schopohl.
Karten für diese Produktion gibt es unter Tel. 0176-29823511 oder online unter www.theaterviellaermumnichts.de.
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