„Wunderschön und liebevoll“
Das „Neue Maxim Kino“ hat sich im Stadtviertel etabliert
„Wir haben noch keinen einzigen Tag bereut“, sagt Anne Harder, die Geschäftsführerin des „Neues Maxim Kinos“, das mittlerweile seit sechs Monaten geöffnet ist. „Wir haben in der Zeit schon über 20.000 Karten verkauft und sind sehr zufrieden mit der Resonanz des Publikums. Das Kino ist gut besucht.“ Seit Oktober vergangenen Jahres ist Münchens ältestes Lichtspielhaus wieder geöffnet. Trotz des allgemeinen Kinosterbens hat sich Anne Harder zusammen mit ihren Mitstreitern Bernd Krause, Beate Muschler und Regine Stoiber getraut, das Kino an der Landeshuter Allee zu übernehmen.
Gut sechs Monate haben die Planung und der Umbau insgesamt in Anspruch genommen. „Wir haben im Vorfeld geschuftet und nächtelang durchgerechnet“, erzählt die Geschäftsführerin, die selbst in Neuhausen lebt. „Finanziert haben wir das Ganze nur mit Förder- und Privatgeldern.“ Federführend beim Umbau war Architektin Regine Stoiber. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, betont sie. „Wir lassen das Alte weiterleben, haben aber trotzdem einen neuen Stil geschaffen. Das wissen auch unsere Gäste sehr zu schätzen.“ Das „Neue Maxim Kino“ verfügt über insgesamt 114 Plätze – 82 davon befinden sich im oberen Kinosaal, 32 im Kinosaal im Untergeschoss.
Das „Neue Maxim“ bietet dem Münchner Kinopublikum jede Woche ein wechselndes vielseitiges Filmprogramm. Schwerpunkt sind Arthouse-Filme, zusätzlich werden Kurz-, Dokumentar- und Kinderfilme gezeigt. Konzerte und Lesungen sowie eine attraktive Gastronomie runden das Angebot ab und tragen dazu bei, das Kino als Kulturtreffpunkt im Viertel zu verankern. „Wir geben uns größte Mühe, dass für jeden etwas dabei ist“, erklärt Anne Harder. „Wir wollen für das Stadtviertel da sein.“ Die Geschäftsführerin ist es auch, die aufgrund ihrer langjährigen Kino- und Festivalerfahrung die Filme auswählt. „Das funktioniert nach ganz unterschiedlichen Kriterien“, erzählt sie. „Im Grunde ist es so, dass wir zu 99 Prozent Filme spielen, die uns gefallen.“
Film „Der Hund begraben“
Auch gibt es im Kino immer wieder Specials, wie etwa die regelmäßig stattfindenden „Regie-Gespräche“, im Rahmen derer Regisseure, Schauspieler und Produzenten ihre aktuellen Filme persönlich im Kino präsentieren und nach der Filmvorführungen für Fragen des Publikums zur Verfügung stehen. So wie kürzlich, als Filmemacher Sebastian Stern seinen Film „Der Hund begraben“ zusammen mit Hauptdarstellerin Juliane Köhler („Aimée und Jaguar“, „Nirgendwo in Afrika“) und Produzent Ralf Zimmermann vorgestellt hat.
Auch die Schauspielerin zeigt sich im Übrigen vom „Neuen Maxim“ begeistert: „Das Kino ist wirklich toll geworden. Es ist ein Traum, wunderschön und sehr liebevoll gemacht“, sagt Juliane Köhler. „Man kommt rein und hat sofort ein fantastisches Gefühl, weil auch noch einiges von früher belassen wurde. Ich liebe diese kleinen Kitz-Kinos. Es hat sich im Stadtviertel ja auch schon eine Community von Cineasten gebildet, die das Neue Maxim unterstützen.“ Und Sebastian Stern ergänzt: „Das Neue Maxim ist mit Seele umgestaltet worden. Das ist für das Stadtviertel sehr schön“, so der Regisseur, dessen sehenswerte, schwarze Komödie im Übrigen aktuell im „Neuen Maxim“ läuft.
"Alteingessen und kultig"
Und in Zeiten, in denen es durch eine immense Fülle an Filmen immer schwieriger wird, Filme im Arthouse zu zeigen, sei es eine schöne Sache, dass gut geführte Programmkinos wie das „Neue Maxim“ nicht nur „kommerzielle Filme“ spielen, erklärt Claudia Oettrich vom Filmverleih „Movienetfilm“, die „Den Hund begraben“ ins Kino gebracht haben. „Wir freuen uns, dass so ein alteingesessenes, kultiges Programmkino von den Betreibern wieder zum Leben erweckt wurde. Es ist toll, dass sich jemand getraut hat, das Kino umzubauen. Entstanden ist etwas ganz Tolles für die Münchner Kinolandschaft.“
Weitere Informationen können im Internet unter www.neues-maxim.de abgerufen werden.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH