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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Wichtige Hilfe für Kinder“
Mehr Flexibilität für Schulweghelfer gefordert
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hat einstimmig einen Antrag der CSU-Fraktion beschlossen, mit dem die Landeshauptstadt München aufgefordert wird, Schulweghelfern mehr Flexibilität zu ermöglichen, um so die dringend benötigten Schulweghelfer verstärkt gewinnen zu können. „Die Organisation sollte auch in der Verantwortung der betroffenen Schulen oder bei den Eltern selbst liegen können“, erklären Steffen Rekittke, Susanne Rugel, Wolfgang Schwirz und Franziska Velte in ihrem Antrag. Ihrer Ansicht nach wäre es beispielsweise möglich, an Schulen einen Pool von Schulweghelfern zu bilden, woraus dann der regelmäßige Einsatz geregelt wird, der zusätzlich zum bestehenden System Lücken schließen kann.
Schulweghelfer seien eine wichtige Hilfe für Kinder, die auf dem Weg zur Schule dicht befahrene und oft auch gefährliche Straßen überqueren müssen. „Dort wo Schulweghelfer die Kinder im Straßenverkehr unterstützen, hat es in München seit vielen Jahren keinen Unfall mit Schwerverletzten gegeben“, betonen die Antragsinitiatoren. Die Stadt München verlange von Schulweghelfern eine verpflichtende Regelmäßigkeit ihres Einsatzes, was aber viele Eltern aufgrund eigener Berufstätigkeit in dieser Absolutheit nicht leisten könnten. Aus diesem Grund seien immer weniger Eltern bereit, als Schulweghelfer aktiv zu werden.
„Flexibel und eigenverantwortlich“
„Von Seiten verschiedener Elternbeiräte ist diese Problematik an den Bezirksausschuss herangetragen worden, wie jüngst von der Grundschule an der Helmholtzstraße oder von der Dom-Pedro-Grundschule“, so Steffen Rekittke, Susanne Rugel, Wolfgang Schwirz und Franziska Velte weiter. „Dabei wurde vielfach der Wunsch geäußert, den Einsatz von Schulweghelfern flexibler und eigenverantwortlicher zu organisieren.“ Geht es nach den Antragsinitiatoren dann wäre es eben sinnvoll, an Schulen einen Pool von Eltern zu bilden, die als Schulweghelfer bereitstehen.
Smartphone-App
„Aus diesem Pool heraus wird dann der Einsatz für die folgende Woche oder den folgenden Monat von Seiten der Schule oder der Eltern selbst organisiert. Längerfristig könnte man auch eine App entwickeln, über die der Einsatz organisiert werden kann.“ Die Einweisung der Schulweghelfer könne zu Beginn jedes Schuljahres zentral durch das Kreisverwaltungsreferat (KVR) erfolgen, die endgültige Einweisung vor Ort durch die örtlich zuständige Polizeidienststelle. „Und es muss auch für diese flexiblen Schulweghelfer der entsprechende städtische Versicherungsschutz gelten.“
Schulweghelfer kommen morgens vor Schulbeginn und/oder mittags zum Unterrichtsende jeweils für etwa eine halbe Stunde zu ihrem Einsatzort in der Nähe der Grundschule. An Ampeln, Zebrastreifen oder Verkehrshelferübergängen helfen sie den Schulkindern beim Überqueren der Straße. Nach Angaben der Stadt München kann ein Standort auch von mehreren Schulweghelfern betreut werden, die sich die Tage oder Zeiten untereinander aufteilen. Nach Möglichkeit werden die Helfer auf dem Schulweg an einem Übergang in der Nähe des eigenen Wohnortes eingesetzt. Vor dem ersten Einsatz gibt es grundsätzlich eine Einweisung durch die Polizei.
Aufwandsentschädigung
Schulweghelfer erhalten von der Stadt wetterfeste gelbe Warnkleidung und eine Kelle, damit sie als Schulweghelfer erkennbar sind. Für den Einsatz im Ehrenamt gibt es für jede angefangene Stunde eine Aufwandsentschädigung von 6,50 Euro (netto); bei mehr als zwei Einsätzen am Tag sind es maximal 16 Euro. Wer sich für einen ehrenamtlichen Einsatz als Schulweghelfer interessiert, kann sich per Mail an schulwegdienste.kvr@muenchen.de wenden. Weitere Informationen gibt es auch unter der Tel. (089) 23339666.
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