„Ohne Sportvereine würde jedem Stadtviertel etwas fehlen“
Interview mit Wolfgang Schwirz, dem Vorsitzenden des Unterausschusses „Bildung und Sport“ im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9)
Werbe-Spiegel: Von Seiten des Bezirksausschusses hat es kürzlich eine Sportkonferenz gegeben. Wie ist Ihr Resümee der Veranstaltung?
Wolfgang Schwirz: Das Resümee des BA 9 ist sehr positiv. Das Gremium lernte nicht nur die Wünsche, Vorstellungen und Probleme der Vereine im Stadtviertel kennen. Durch den direkten Kontakt mit den Vereinsverantwortlichen wurde auch eine Basis geschaffen für den weiteren Austausch.
Werden Sie eine solche Sportkonferenz auch im kommenden Jahr veranstalten?
Beide Seiten, also Vereine und BA, wollen die Sportvereinskonferenz fortsetzen.
Viele Vereine klagen über Platzmangel und stoßen langsam an ihre Grenzen. Was könnte beziehungsweise müsste getan werden, um dieses Problem zu lösen?
Auf der Sportvereinskonferenz wurde festgestellt, dass in fast allen Vereinen Aufnahmeanträge von Kindern und Jugendlichen abgewiesen werden müssen. Insbesondere die Fußballvereine FC Teutonia und FT Gern stoßen in der Tat an ihre Grenzen. Von Seiten der Vereine kommt nun der Vorschlag, weitere Kunstrasenplätze, die ganzjährig zu nützen sind, zu errichten. Der BA unterstützt entsprechende Vorstellungen der Vereine.
Wäre in diesem Zusammenhang eine Bezirkssportanlage ein erster Lösungsansatz?
Der BA 9 setzt auch weiterhin auf Pläne für eine Bezirkssportanlage in Neuhausen-Nymphenburg. Dies würde den nötigen Platz schaffen für ein vielfältiges Sportangebot für die Bürgerinnen und Bürger im Viertel, deren Zahl aufgrund der Neubauten im Viertel massiv angestiegen ist und weiter steigt. In der BA-Sitzung vom 16. Juni wurde ein Prüfauftrag für eine Bezirkssportanlage im Olympiapark im Bereich des Bundeswehrgeländes auf den Weg gebracht. Ein weiterer Antrag zielt darauf ab, Aktions-, Spiel- und Sportflächen bei zukünftigen Neubauprojekten, Umplanungen und sonstigen Bautätigkeiten im Viertel zu schaffen, damit auch außerhalb der Vereine entsprechende Angebote existieren.
Sportvereine übernehmen auch gesellschaftliche Aufgaben. Wie wichtig sind sie Ihrer Ansicht nach für ein Stadtviertel?
Ohne Sportvereine würde jedem Stadtviertel etwas fehlen. Sport dient einerseits der Gesundheit, andererseits ist er auch Grundlage für ein Zusammentreffen von Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen, die sonst vielleicht nicht zusammentreffen. Im Sportverein treffen sich zum Beispiel Flüchtlinge und Asylbewerber mit den dort schon immer lebenden Menschen, man lernt sich kennen, verstehen und schätzen.
Vor allem für Kinder ist ein reichhaltiges sportliches Angebot wichtig. Hier leisten die Vereine und ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter Vorbildliches, auch und gerade im sozialen Bereich. Deshalb war es dem BA auch wichtig, den neu gegründeten Ausschuss „Bildung und Sport“ zu nennen, um die Wichtigkeit dieses Bereiches zu unterstreichen.
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