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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Nur geringe Vorteile“
Vorerst keine Verlängerung des Bus 62 bis zum Ackermannbogen
Die vom Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) geforderte Verlängerung der Buslinie 62 bis zum Ackermannbogen hat die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) vorerst eine Absage erteilt. Der FDP-Antrag vom November vergangenen Jahres führte aus, dass der Leonrodplatz bereits heute mit den Tramlinien 12,20 und 21 sowie der Buslinie 53 erschlossen sei, und zwar in einem täglichen Fünf-Minuten-Takt in alle Richtungen. „Dieser ist für die mit der Eröffnung des Strafjustizzentrums prognostizierte Verkehrsnachfrage bedarfsgerecht“, erklärt die MVG. „Aktuell verkehren die Buslinie 62 sowie die Buslinie 53 im Sechs-/Sieben-Minuten- beziehungsweise zehn Minuten-Takt.“
„Keine Fahrzeitgewinne“
Fahrgäste, die am Hirschgarten in die Linie 62 einsteigen, können nach MVG-Angaben am Rotkreuzplatz mit kurzem Fußweg in die Linien 12 und 53 umsteigen, so dass mit jeder Fahrt ein Anschluss (Übergangszeit fünf Minuten) in Richtung Leonrodplatz sichergestellt sei. „Eine Verlängerung der Linie 62 würde unter Beibehaltung des aktuellen Fahrplantaktes einen Fahrzeugmehrbedarf von zwei bis drei Fahrzeugen verursachen. Für Pendler aus dem Westen Münchens würde eine verlängerte Linie 62 nur geringe Vorteile bieten, da bei einem Umstieg von der S-Bahn am Hirschgarten – statt an der Donnersbergerbrücke in die Linie 53 – keine Fahrzeitgewinne zu erzielen wären“, heißt es von Seiten der MVG weiter.
Überlegungen für neue Bustangente
Hinzu komme, dass die bauliche Situation am Ackermannbogen die Wende einer zweiten Buslinie nicht zulässt. „Um jedoch das Angebot morgens auf der gut ausgelasteten Line 53 zu stabilisieren, prüfen wir, ob künftig ein zusätzliches Fahrzeug eingesetzt werden kann. Zur Bewältigung des steigenden Verkehrsaufkommens in der Zukunft bestehen längerfristige Überlegungen für eine neue Bustangente zwischen Westpark, Donnersbergerbrücke, Leonrodplatz, Bonner Platz und Arabellapark“, betont die MVG in ihrer Stellungnahme.
„Finanzielle Situation ist angespannt“
Durch die Corona-Krise seien die Fahrgastzahlen stark zurückgegangen. Wie sich die Fahrgastzahlen nach Ende dieser Krise erholen, bleibe abzuwarten. Die finanzielle Situation sowohl der Landeshauptstadt München als auch der SWM und MVG durch die Krise ist laut MVG extrem angespannt. „Daher werden Prioritäten gesetzt werden müssen, wie die Mittel einzusetzen sind, um den ÖPNV auch künftig weiter ausbauen zu können. Einen Zeitpunkt für Angebotsausweitungen im Bestandsnetz können wir vor diesem Hintergrund heute leider nicht nennen, die geforderte Maßnahme verbleibt jedoch im Themenspeicher für eine angebotsorientierte Planung der kommenden Jahre.“
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