„Ein Stein der Weisen“
Kunst am Bau: Wettbewerb für das Förderzentrum Nymphenburg Süd entschieden
Im Zuge der Errichtung des Förderzentrums Nymphenburg Süd in der Margarethe-Danzi-Straße wird das Kunstprojekt „Ein Stein der Weisen“ von Gregor Passens realisiert. Der 42-jährige Künstler, der in München lebt und arbeitet, hat einen entsprechenden Wettbewerb mit seinem eingereichten Vorschlag gewonnen und wird seine Bronzeskulptur auf dem Schulcampus errichten. Nach Angaben des gebürtigen Berchtesgadeners wird die Kunst am Bau-Arbeit „Ein Stein der Weisen“ im Zentrum des Campus positioniert und zwar zwischen den bestehenden und den neu gebauten Schulgebäuden. „Sie ist als 6,4 Meter hohe und 2,4 Meter breite Interpretation eines Menhirs in Bronze konzipiert und dient damit als skulpturale Ausformulierung einer Versammlungs-/ Begegnungsstätte auf dem Innenhof“, erklärt Gregor Passens.
Nach Angaben des Künstlers soll der Menhir, bretonisch für „langer Stein“, als Grundstein fungieren für eine beständige inklusive Atmosphäre am Ort des zwischenzeitlichen Verweilens, Spielens und Zerstreuens. „Die Kinder haben dabei möglicherweise in ihrem Hinterkopf den liebenswerten Stärksten der Gallier, der als Kind in einen Bronzetopf, gefüllt mit einem Elixier namens Zaubertrank, gefallen ist“, erklärt Gregor Passens weiter. In seiner Größe und formellen Weiche bilde die Skulptur im Zentrum des fast geschlossenen Hinterhofs einen Ruhepol zum Betrieb an den angrenzenden Bahngleisen.
Fühlen, tasten, lauschen
Als Erweiterung des Sinnenparcours innerhalb der Förderschule lade der Stein in seiner Haptik und Form dazu ein, Kälte und Wärme zu erfühlen, das Metall zu ertasten und zu lauschen. „Nicht zuletzt ist Bronze ein Material gemeinschaftsstiftender Instrumente wie dem Gong“, so Gregor Passens weiter. „Die Möglichkeit selbst Klänge zu erzeugen, erinnert gleichzeitig an das organisierte Signal des Schulgongs auf spielerische Weise.“
Für den Neubau des Förderzentrums Nymphenburg Süd erfolgte die Ausführungsgenehmigung nach Angaben des Referats für Bildung und Sport im Bildungsausschuss Mitte 2014 mit Projektkosten in Höhen von rund 33,5 Millionen Euro, in denen ein Kunstbudget in Höhe von 250.000 Euro brutto enthalten ist. Gemäß den „Richtlinien der Landeshauptstadt München für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum“ ist eine vom Stadtrat eingesetzte Kommission für die Beratung des Stadtrats und der Verwaltung bei künstlerischen Maßnahmen in Zusammenhang mit Baumaßnahmen zuständig. Ab einem Gesamtbudget von über 200.000 Euro liegt die Entscheidung beim Stadtrat.
Fünf Entwürfe eingereicht
Im Falle des Neubaus des Förderzentrums Nymphenburg Süd sei die Kommission mit entsprechenden Planunterlangen über das Projekt informiert worden, erklärt das Referat für Bildung und Sport in seiner Beschlussvorlage. Man habe sich in diesem Zusammenhang mit der Realisierung eines Kunstwerks für einen sogenannten einladenden Wettbewerb entschieden. Insgesamt sind fünf Entwürfe eingereicht worden. Bei der Wettbewerbsentscheidung hat nun der Entwurf „Stein der Weisen“ von Gregor Passens neun Stimmen, der Entwurf „Neue Wege“ von Tim Wolff vier Stimmen bekommen. Der Entwurf von Gregor Passens wird damit von der Kunstkommission zur Realisierung empfohlen.
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