Alternative zum Feuerwerk
Bezirksausschuss fordert an Silvester eine Lichtershow
Ein Feuerwerk an Silvester gehört für viele Bürger dazu. Doch bei vielen anderen Menschen regt sich Widerstand gegen das Geböller, vor allem wegen der negativen Seiten, die das Abbrennen von Feuerwerkskörpern mit sich bringt. Eine davon ist sicherlich die nicht unerheblich hohe Feinstaubbelastung in der Luft. Nach Angaben des Umweltbundesamtes werden jährlich rund 4.200 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt, der größte Teil davon in der Silvesternacht. Diese Menge entspreche in etwa 25 Prozent der jährlich durch Holzfeuerungen und zirka zwei Prozent der gesamt freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland.
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) etwa hat nun die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung gebeten, für die Silvesternacht 2020/21 eine Lichtshow vor dem Nymphenburger Schloss, entlang des Kanals oder am Hubertus-Brunnen anzubieten oder auszuschreiben, um den Silvesterfeiernden eine umwelt-, menschen- und tierfreundliche Alternative zum Feuerwerk im Viertel zu bieten. Einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion hat das Gremium einstimmig so beschlossen.
"Es gibt Alternativen"
„Auch in der vergangenen Silvesternacht wurde in Neuhausen-Nymphenburg wieder viel Feuerwerk geschossen“, erklärt Anna Lena Mühlhäuser. Um zwei Uhr morgens sei am 1. Januar 2020 an der Landshuter Allee ein Wert von 986 Mikrogramm gemessen worden; der geduldete Tagesmittelwert liege bei 50 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter. „Lichteffekte gehören für die meisten Menschen zur Begrüßung des neuen Jahrs dazu, aber Städte wie Graz zeigen, dass es durchaus auch umwelt-, menschen- und tierfreundlichere und vor allem ungefährlichere Alternativen gibt.“
Zudem hätten im vergangenen Jahr auch die Menschen in der Bürgerversammlung Neuhausen-Nymphenburg für ein Feuerwerksverbot gestimmt. „Das zeigt, dass sie durchaus offen für eine andere Art des Feierns wären und man mit einem alternativen Angebot privates Feuerwerk auch ohne flächendeckende Verbote vermeiden kann“, so die Fraktionssprecherin der SPD weiter. „Dazu bedarf es natürlich einer besonderen Stimmung und verschiedenen Orten verteilt über die Stadt. In Neuhausen-Nymphenburg würde sich das Schloss natürlich anbieten. Daher bittet der BA 9 die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung eine solche Lichtershow, gerne nach dem Grazer Vorbild im Umkreis des Schlosses, des Kanals oder auch des Hubertusbrunnens anzubieten beziehungsweise anbieten zu lassen.“
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