Wann ist ein Mann ein Mann?
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Kann man in unseren ganz besonderen „Gender-Zeiten“, in denen ein fehlendes „Gender-Sternchen“ oft schon als mittlere Katastrophe wahrgenommen wird eine solche Frage überhaupt noch beantworten, ohne dabei Gefahr zu laufen, zwischen allen Stühlen regelrecht zu Fall zu kommen?
Wo stehen die Leitplanken?
Patriarchale contra matriarchale Gesellschaft: Sind das wirklich die einzig denkbaren Leitplanken, zwischen denen sich eine solche Diskussion abspielen kann und darf?
Unstrittig dürften zwei Erkenntnisse sein: zum einen, dass sich das sogenannte Männer-Bild immer aus zwei Perspektiven beschreiben lässt – eben aus der weiblichen und aus der männlichen; und zum anderen, dass eben jenes Männer-Bild immer wieder einem Wandel unterworfen war (und ist). Man denke nur einmal exemplarisch an die Aspekte der Ritterlichkeit und das gehäufte Auftreten von „Edelmännern“ im Mittelalter, aber auch an die diversen, speziell in Diktaturen vorgegebenen und „benutzten“ Männer-Bilder.
War es opportun, ganze Armeen mit jungen Männern auszustatten, wurden die Männer (speziell die jungen) genau so ausgerichtet, dass es als besonders männlich galt, wenn sie sich in einer mausgrauen Uniform, den Helm auf dem Schädel, eine Kugel in den Kopf jagen ließen …
Die "Rolle" verändert sich
Von Generation zu Generation verändert sich die Männerrolle (natürlich immer auch die Frauenrolle). Auch in der jüngsten Vergangenheit waren so viele verschiedene Entwicklungen auf diesem Sektor zu beobachten.
Es mag eine männliche Perspektive sein, aber es gibt den Anschein, es wäre jetzt erst – in den letzten zehn, 20 Jahren – die so mühsam im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung um die vorletzte Kurve gebogen. Endlich hört man keine Dummheiten mehr wie „Männer weinen nicht“.
Zugleich schwingt das Gender-Pendel an manchen Stellen über die „goldene Mitte“ in die andere Richtung hinaus: Ist es in unseren Zeiten, in denen Kinder viel zu oft Gegenstand von „Betreuung“ sind, nicht viel schwieriger, ein „Junge“ zu sein, als in früheren Tagen, in denen man unter Begriffen wie ADHS allenfalls Dinge wie die Spurweite einer Modelleisenbahn vermutet hätte?
Schon lange können Männer ihre Babies wickeln, den Kinderwagen schieben und sie können in der Küche mehr als Wasser kochen. Aus dem „Wickelvolontariat“ wurde längst die geschlechterneutrale „Elternzeit“. Erwerbs- und Erziehungszeit werden mehr und mehr als „gleichberechtigt“ empfunden. Der moderne Mann hat möglicherweise Spaß nicht nur am neuen Auto, sondern auch der neuen Einbauküche.
Was denken Sie?
Bleibt da noch Platz für „Tür Aufhalten“ oder „In den Mantel Helfen“? Für eine selbstverständliche Einladung zum Restaurant-Besuch? Für Blumen als Mitbringsel am Abend?
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wie beurteilen Sie diese Fragestellung(en) zwischen den Generationen? Beneiden in dieser Sache die Jungen die Alten - oder umgekehrt? Diskutieren Sie mit uns und schreiben Sie uns Ihre Meinung an:
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Unter allen bei uns veröffentlichten Meinungen verlosen wir drei Wellness-Wochenenden. Ganz im Sinne der Gleichberechtigung sind hier Frauen, Männer, „Diverse“ und alle anderen zur Debatte aufgefordert. Diese Thematik bleibt definitiv eins der wirklich relevanten Zukunftsthemen – vielleicht wäre hier ein „Klimawandel“ sogar einmal förderlich.
Um die Debatte ein wenig "anzufeuern", haben wir bei uns im Hause Kolleginnen und Kollegen gebeten, den Halbsatz " Für mich ist ein Mann ein Mann, wenn … " zu vervollständigen. Ihre Ansichten finden Sie hier.
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