Von Schlauchboot bis Silberring
173 Kilo Müll aufgesammelt
Ramadama, Cleanup oder schlicht Aufräumaktion im öffentlichen Raum. Egal, wie man es nennt: Immer mehr Initiativen und auch Privatpersonen jeden Alters engagieren sich für eine saubere Umwelt. Und das ist gut so. Denn auch schon vor der Pandemie landeten achtlos nicht nur To-go-Verpackungsmüll, sondern giftige Kippen, Kronkorken und mehr auf der Straße und in der Natur und sorgen nicht nur für ein unschönes Bild, sondern auch für ein massives Umweltproblem.
60 Bürger machten mit
Besonders wichtig ist den Initiativen dabei die positive Vorbildfunktion und das Sichtbarmachen des Themas bei den Bürgern. Die Münchner Initiativen Aktives Harlaching, Mach ma Moosach sauber, Deine Isar e.V. und rehab republic hatten gemeinsam die Müllsammelaktion am Sonntag, 6. Juni, entlang der Isar organisiert, weitere Initiativen hatten sich angeschlossen. Die ca. sechs Kilometer lange Strecke startete bei der Marienklausenbrücke und endete hinter der Reichenbachbrücke. Ab 10 Uhr schwärmten trotz Regen mehr als 60 Menschen aus und sammelten Müll.
„Insgesamt haben wir etwa 124 kg Restmüll, 33 kg Kronkorken und 16 kg Kippen gesammelt. Dazu kommen Funde wie zwei Schlauchboote, mehrere Grills, 128 Glasflaschen und auch ein Silberring war dabei. Alle Sammlerinnen und Sammler haben ihren Müll am Ende ihrer Strecke nach Müllsorten getrennt und dann richtig entsorgt. Kronkorken zum Beispiel gehören nicht in den Restmüll, sondern sind ein recycelfähiger Wertstoff", so Simone Reitmeier aus dem Organistoren-Team von rehab republic.
Kippen als Problem Nr. 1
Auf der ganzen Welt setzen tausende Menschen ein Zeichen für saubere Flüsse und Meere. Weltweit sind um den 6. Juni etwa 757 Aktionen auf der Website river-cleanup.org registriert - zum Beispiel an Flüssen in Südkorea, Nepal, Kamerun und Kolumbien. "München mit der einzigartigen innerstädtischen Isar darf da auf keinen Fall fehlen. Für so viele Menschen ist sie das ganze Jahr ein wichtiger und beliebter Ort für naturnahe Erholung mitten in der Stadt - paradoxerweise achten so viele dennoch nicht darauf diesen Ort auch so schön und gesund zu erhalten und lassen Kippen, Kronkorken und anderen Müll einfach am Ufer liegen", sagt Simone Reitmeier von rehab republic. Kippenfilter vergiften dann nicht nur die Isar, sondern gelangen über die Donau bis ins Schwarze Meer. Tatsächlich sind Kippenstummel die Nummer eins des weltweit an den Stränden angespülten Mülls. Die gemeinsame Teilnahme am weltweiten River Cleanup ist erst der Anfang einer gemeinsamen Lösungssuche. Mit den Erfahrungen ihrer Cleanups und auch anderer Aktionen wollen sich die Initiativen zukünftig vernetzen, austauschen und mögliche Maßnahmen erarbeiten, die den Müll gar nicht erst entstehen oder in der Umwelt landen lassen. Derweil finden weiterhin regelmäßige Aktionen statt, bei denen sich jeder anschließen kann.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH