Sein Kampf galt dem Krebs bei Kindern
Langjähriger Vorsitzender der Elterninitiative Intern 3 verstorben
"Unser Ziel ist es, der Krankheit Krebs bei Kindern mehr Leben abzuringen." Diesen Leitspruch lebte Ernst Bauer, seit dem vor über 30 Jahren sein damals 14-jähriger Sohn Martin den Kampf gegen seine Krebserkrankung verloren hat. Aber er wollte sich nicht der Trauer ergeben und hat nun seine Aufgabe darin gesehen, die Bedingungen und damit die Überlebenschancen für die krebskranken Kinder zu verbessern.
Zusammen mit anderen betroffenen Eltern hat er im Jahr 1985 die Elterninitiative Intern 3 gegründet und war von 1986 bis 2014 – also knapp 30 Jahre! – durchgehend ehrenamtlich als erster Vorsitzender tätig. Unermüdlich hat er in dieser Zeit, da die Kinderkrebsstation im Dr. von Haunerschen Kinderspital anfangs nicht nur raummäßig ungenügend eingerichtet sondern auch personell schlecht ausgestattet war, an der Verbesserung gearbeitet.
Durch sein persönliches Engagement wurden viele Ideen verwirklicht. Die erste onkologische Kinder-Tagesklinik in Deutschland wurde gebaut und eingerichtet. Oft jahrelang hat er hartnäckig um die Umsetzung seiner Ideen mit den entsprechenden Stellen in der Klinik und in der Politik gekämpft. Mehrere Petitionen an den bayerischen Landtag kamen aus seiner Feder, die er dann nach endlosen Diskussionen und zähen Verhandlungen erfolgreich durchsetzen konnte. Ohne seine Weitsicht, sein Durchsetzungsvermögen und seinen persönlichen Einsatz wären viele Dinge, die heute in der Klinik selbstverständlich sind, niemals realisiert worden.
Sein Sinnen und Streben war stets vom Willen erfüllt, denen beizustehen, die noch um ihr Leben kämpfen oder um ihre Kinder trauern. Er erwartete niemals Dank, denn – dies waren seine Worte bei der 20-Jahr-Feier der Elterninitiative – er sah sein Tun als Verpflichtung und als Vermächtnis seines Sohnes.
Als Anerkennung für seine unermüdliche Arbeit wurde ihm im Jahr 2008 das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Am 28. Juli ist Ernst Bauer im 76. Lebensjahr verstorben. Bis in seine letzten Tage waren seine Gedanken noch in der Klinik. Sein eigener, kritischer Gesundheitszustand war absolute Nebensache. In seinem Testament bat er statt Blumen um Spenden für die krebskranken Kinder (Elterninitiative Intern 3, IBAN DE09 7015 0000 0907 1119 00 Kennwort Ernst Bauer).
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