München weiterhin "Fahrradfreundliche Kommune"
ADFC München fordert mehr Tempo beim Bau und Umbau der Radinfrastruktur
Die Landeshauptstadt München darf sich weiterhin mit dem Titel „Fahrradfreundliche Kommune“ schmücken. Das ergab die kürzliche Überprüfung der Beurteilungskriterien durch die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK Bayern e.V.). Der ADFC München begrüßt die erneute Auszeichnung, fordert aber deutlich mehr Tempo und Umsetzungswillen beim Bau und Umbau der Radinfrastruktur.
Die Landeshauptstadt erhielt die Auszeichnung, die die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK Bayern e.V.) vergibt, erstmals im Jahr 2014. Am 14. Oktober wurde nun die nach sieben Jahren turnusmäßige Überprüfung der Kriterien mit der Rezertifizierung Münchens abgeschlossen. Hierbei wurden die Aktivitäten der Stadt zur Förderung des Radverkehrs der letzten sieben Jahren abgefragt und im Rahmen einer Radtour die Münchner Fahrradinfrastruktur vor Ort geprüft. Die Landeshauptstadt absolvierte das Überprüfungsverfahren erfolgreich, das die Prüfungskommission, bestehend aus Vertretern der AGFK, des Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr und des ADFC Bayern, durchführte.
"Pläne müssen auf der Straße ankommen"
München ist nach wie vor noch sehr weit von einer flächendeckend lückenlosen und guten Radinfrastruktur entfernt. Die erneute Auszeichnung ist aus Sicht des ADFC dennoch gerechtfertigt, weil seit dem Radentscheid sehr weitgehende Beschlüsse gefasst wurden und im Mobilitätsreferat bereits viele Vorarbeiten für die nun anstehende Umsetzung erfolgt sind. Andreas Schön, 1. Vorsitzender des ADFC München, sagt: „Die Auszeichnung würdigt auch die deutlichen Bemühungen des Mobilitätsreferats, den Radentscheid umzusetzen. Jetzt müssen die vielen Beschlüsse und Vorarbeiten mit hohem Tempo zu guter Radinfrastruktur führen. Denn die schönsten Pläne nützen nichts, wenn sie nicht auf der Straße ankommen. Radfahrende müssen überall schnell, sicher und gut an ihr Ziel kommen.“
Wichtigste Maßnahmen voranbringen
Mehr Tempo beim Ausbau der Radinfrastruktur und mehr Kontrollen des KFZ-Verkehrs sind auch die klaren Handlungsempfehlungen der Bewertungskommission. Die wichtigsten Maßnahmen aus Sicht des ADFC München sind die Fertigstellung des Altstadt-Radlrings, ein höheres Tempo bei der Umsetzung der Maßnahmenpakete bezüglich des Redwegs entlang der Isarparallele sowie der Lindwurmstraße, der Boschetsrieder Straße, der Schwanthalerstraße und der Pfeuferstraße, der Umbau gefährlicher Kreuzungen, die Festlegung und Umsetzung von Rad-Vorrang-Routen, die konsequente Ahnung von Halten und Parken auf Radwegen sowie die Optimierung und Kontrolle von Radverkehrsführungen an Baustellen.
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