Kleine Gedenkstätten
Florian von Brunn für Stolpersteine auf öffentlichem Grund
Stolpersteine sind kleine Quader, die mit Namen und Lebensdaten von Opfern des NS-Regimes versehen sind. Sie wurden schon in vielen Städten Europas, darunter 51 in Bayern, vor den Häusern der Opfer verlegt. In München sind derzeit 24 dieser Steine verlegt - allerdings nur auf privatem Grund. MdL Claudia Stamm (Grüne), Florian von Brunn (SPD-Landtagskandidat), Anja Berger, grüne Stadträtin, und Terry Swartzberg, Vorstand des Vereins „Initiative Stolpersteine für München“, ließen den Ruf nach Stolpersteine auf öffentlichem Grund auch in München ein weniger lauter ertönen.
„Die Stadt München macht viel für das Gedenken in München, erlaubt es den Münchnern aber nicht, so zu gedenken, wie sie das wollen", kritisiert Terry Swartzberg die Haltung der Stadt. Florian von Brunn spricht sich offen für die Verlegung auch im öffentlichen Bereich aus: „Stolpersteine sind viele kleine Gedenkstätten, sie bringen einem das Schicksal der Menschen näher."
Die Grünen im Stadtrat dagegen befürworten schon länger die Verlegung der Steine, sehen aber derzeit keine Mehrheit, dieses auch durchzusetzen. „Im Stadtrat wird diese Haltung wohl so bleiben, aber die Grüne Fraktion wird zu gegebener Zeit noch einmal einen Versuch starten", sagt Anja Berger. Besonderes wichtig ist: Niemals werden die Steine gegen den Willen der Familien verlegt, meistens aber wünschen diese genau das. „Stolpersteine erfüllen, was sie erfüllen sollen: Nachhaltige Erinnerung! Wenn man darüber stolpert, hält man inne und denkt nach", so Claudia Stamm.
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