"Keine Delikatesse!"
"König Charles III ist erst seit kurzem im Amt und hat gleich mal eine üble Unsitte aus den britischen Palästen verbannt", freut sich der Tierschutzverein München. Im November bestätigte der Monarch das Verbot der Delikatesse „Foie Gras“ in allen royalen Residenzen. Ein Beispiel, dem Deutschland folgen sollte, wie der Verein findet. "Allgemein ist die 'Foie Gras', zu Deutsch 'Stopfleber', vor allem jetzt in der Vorweihnachtszeit immer noch eine beliebte Feinkost. Doch die Herstellung bedeutet für Gänse und Enten schlimme Qualen", sagt Vereinssprecherin Kristina Berchtold.
Die Produktion sei daher in vielen EU-Ländern bereits verboten. "Das betrifft jedoch leider nicht die Einfuhr", bedauert Berchtold. "Für die Erzeugung werden die Tiere meist in kleinen, batterieartigen Käfigen gehalten, aus denen nur der Kopf und der Hals herausragen." Jegliche Bewegung sei unmöglich, was bereits schon Tierquälerei genug sei. Die Haltung werde jedoch von der grausamen Fütterungsprozedur noch überboten: "Die Zwangsfütterung erfolgt mit Luftdruck durch einen eingeführten Schlauch mittels Luftdruck. Moderne Maschinen machen es möglich, rund 100 Gramm Nahrung pro Sekunde in die kleinen Körper der Enten und Gänse zu pumpen", erklärt die Tierschützerin. Innere Verletzungen, Halsbrüche und Magenrisse seien die Folge. "Durch die Mast wird die Leber gezielt verfettet und schwillt auf das 5- bis 13-fache des Normalgewichtes an."
Der Tierschutzverein München e.V. ruft gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund dazu auf, Produkte wie Stopfleber und alles mit der Kennzeichnung "Aus Fettleber-Produktion" zu meiden. "Des Weiteren fordern wir ein EU-weites Importverbot für Stopfleberprodukte, damit diese Folterhölle auch in anderen Ländern endlich ein Ende findet!", betont Berchtold.
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