Jedes Jahr 100 Millionen Euro für mehr Klimaschutz
Stadtrat beschließt Sonderprogramm für München
Klima- und Umweltschutzreferentin Christine Kugler und Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (rechts) stellten auf dem Dachgarten der Stadtalm im Werksviertel das Klimapaket vor. Das urbane Biotop bietet auf 2.500 Quadratmetern Platz für eine Kräuter- und Blumenwiese, einen Hühnerstall und eine Herde Walliser Schwarznasenschafe. (Foto: Michael Nagy/Presseamt München)
Mit der Verabschiedung des „Sonderprogramms Klimaschutz 2021“ investiert der Münchner Stadtrat trotz der schwierigen Haushaltslage ab sofort jährlich 100 Millionen Euro zusätzlich in konkrete Klimaschutzmaßnahmen. Das hat er Ende Juli bschlossen.
"Soziale Notlagen abmildern"
„So schwierig die Haushaltslage für München durch die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auch ist, so gibt es Bereiche, die gerade jetzt mehr Zuwendungen brauchen als andere", erklärte Oberbürgermeister Dieter Reiter. "Die Abmilderung von sozialen Notlagen und Maßnahmen für einen besseren Klimaschutz lassen sich nicht auf die Zukunft verschieben! Hier müssen wir mehr Mittel zur Verfügung stellen, und genau das wollen der soziale Sonderfonds zur Unterstützung von Menschen, die in der Krise besonders hart getroffen wurden, und das heute beschlossene Sonderprogramm für den Klimaschutz erreichen."
„Auch in München findet der Klimawandel bereits statt. Schon jetzt steigt die Durchschnittstemperatur und auch lokale Starkregenereignisse werden voraussichtlich weiter zunehmen", ergänzte Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz. "Deshalb freue ich mich sehr über dieses zusätzliche Klimaschutzbudget, mit dem wir jetzt umgehend konkrete Projekte anstoßen können, damit unsere Stadt besser gegen die Folgen des Klimawandels gerüstet ist und wir alle weiter eine hohe Lebensqualität genießen können.“
Priorität für Radverkehr
Ein Großteil der zusätzlichen Mittel fließt in den Ausbau der emissionsarmen Mobilität. Dabei wird einerseits die Nahmobilitätspauschale im Jahr 2021 um 5 Millionen Euro auf rund 24 Millionen Euro erhöht, um die Förderung und Priorisierung des Radverkehrs in der städtischen Verkehrsinfrastruktur zu stärken.
Umstellung auf E-Busse
Gleichzeitig werden noch in diesem Jahr rund 3,6 Millionen Euro in die Elektrifizierung der städtischen Busflotte investiert. Insgesamt stehen hierfür bis zum Jahr 2026 über 91 Millionen Euro investive Mittel zur Verfügung. Bereits jetzt fährt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) durch den Einsatz von U-Bahnen und Trambahnen zu rund 80 Prozent elektrisch. Die Umstellung auf Elektrobusse soll zu einem 100 Prozent lokal emissionsfreien Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) führen.
Straßenlaternen mit LED-Technik
Darüber hinaus soll die Klimabilanz der Landeshauptstadt München durch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LED-Technik deutlich verbessert werden. Hierfür werden im Jahr 2021 1,8 Millionen Euro investive Mittel bereitgestellt, insgesamt bis 2026 19,3 Millionen Euro. Neben dem geringen Energieverbrauch dient die moderne Technik auch dem Erhalt der Biodiversität, da aufgrund der geringeren Anziehungswirkung auf Insekten und der zielgerichteteren Ausleuchtung von Verkehrsflächen die Tiere geschützt werden.
Mehr Begrünung für Fassaden und Dächer
Ein wichtiger Beitrag, um die stark versiegelte Stadt München widerstandsfähig gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen, ist der Ausbau von Grünflächen. Noch in diesem Jahr werden in den Ausbau der Fassaden- und Dachbegrünung, für Baumpflanzungen im öffentlichen Raum und für eine ökologische Aufwertung des Straßenbegleitgrüns rund 1,2 Millionen Euro investiert. Insgesamt stehen hierfür bis 2026 rund 4,5 Millionen Euro zur Verfügung.
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