Im Dienste der Urlauber
Tanja Langer ist die einzige Stauberaterin auf dem Bike
Sie sind Seelentröster, Blitzableiter und Informanten: die südbayerischen ADAC Stauberater. Bis September sind die Gelben Engel der Urlauber jeweils an den Wochenenden auf den südbayerischen Hauptreiserouten im Einsatz und stehen den Autourlaubern – egal ob ADAC Mitglied oder nicht – mit Rat und Tat zur Seite. Zu den insgesamt 21 Stauberatern gehört auch Tanja Langer, die als einzige Frau mit dem Motorrad unterwegs ist. Für sie es die Mischung aus Hilfeleistung in Notsituationen und dem Motorrad fahren, die den Job so besonders macht. Bereits früher war Tanja Langer als Stauberaterin tätig. Dann legte sie eine längere Pause ein, die sie ihrem Hauptberuf beim ADAC Auslandskrankenschutz und insbesondere ihren drei Söhnen (20, 15 und 10) widmete. „Jetzt, da die Buben aus dem Gröbsten raus sind, hatte ich wieder Lust auf Neues.“
Auf der Straße und in der Luft
Während der Hauptreise-Saison, zwischen Juni und September, ist Tanja Langer an 6 bis 8 Wochenenden auf dem Bike unterwegs. Der Dienst beginnt um 9 Uhr und endet um zirka 18 Uhr – je nach Verkehrslage und aus Sicherheitsgründen immer vor Einbruch der Dunkelheit. Das Einsatzgebiet ist in fünf Strecken und entsprechend fünf Stauberater (pro Einsatztag) entlang der Urlauberrouten im Großraum München unterteilt – dazu zählt auch die Gegend um Salzburg und Kufstein. An einem Wochenende legt ein Stauberater zwischen 300 und 500 Kilometer zurück. Zusätzlich zu den Motorrädern ist auf den Straßen das mobile ADAC-Staustudio mit dem Auto unterwegs: Zwei Kollegen koordinieren die Motorräder und leiten die aktuellen Infos, die sie von den Stauberatern erhalten, unter anderem an Radiosender weiter. Vollständig wird das Team der Stauberater durch die Cessna der ADAC-Flugbeobachtung.
Voller Einsatz
Die Aufgaben eines Stauberaters sind vielfältig, konzentrieren sich auf Information, Verkehrsbeobachtung und Hilfeleistung. Die Hilfe beim Reifenwechsel gehört genauso dazu wie die Kommunikation mit den Verkehrsteilnehmern an Raststätten und Parkplätzen und die Unterstützung bei Unfällen. Aus Sicht von Tanja Langer gibt es aber vor allem zwei große Voraussetzungen, die man als Stauberater erfüllen sollte: „Dass man neben einer Vorliebe fürs Motorradfahren auch soziales Engagement mitbringt – und dass es einen nicht stört, an den Sommer-Wochenenden zu arbeiten, sowohl bei 35 Grad im Schatten als auch bei Dauerregen.“
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