Hand aufs Herz
16 ehrliche Antworten von Bill Ramsey

Bill Ramsey. (Foto: pr)
Seine „Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe“ will das Publikum immer wieder hören. „Ich stehe zu diesem Lied“, sagt Bill Ramsey, auch wenn der Entertainer eigentlich lieber Blues und Jazz im Programm hat. Ramsey kam 1953 als GI nach Deutschland und mischte bald im damals populären Schlagergeschäft mit. Er spielte zudem in 28 Filmen mit, meist heitere Streifen der Wirtschaftswunderjahre.
Bill Ramsey tritt mit Band am Sonntag, 5. Juni, im Hofbräuhaus (um 17 Uhr im Festsaal) auf. Dort wird er nicht nur seine jazzige Seite zeigen, sondern auch seine Schlager singen.
1. Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Einige Musiker-Witze von Musiker-Freunden - zu lang zum Schreiben.
2. Was ist Ihre früheste Kindheitserinnerung?
Ich war etwa 1,5 Jahre alt und in unserer Küche mit meinen beiden Schwestern (damals etwa 5 und 7). Meine Nurse und sie haben gestritten, was ich zum Abendessen bekommen soll. Keine Ahnung, was die Alternativen waren.
3. Ihre Eltern waren?
Beide Amerikaner. Meine Mutter hat Französisch und Englisch studiert und dann ein Jahr gelehrt an der Mädchenschule, an der sie selbst abgeschlossen hat.
Mein Vater war in der Werbeabteilung von Proctor & Gamble, zu Hause wie wir in Cincinnati Ohio. Wohl 1938 hat die Firma ihn gefragt, ob er nicht die damals ganz neue Radiowerbung übernehmen würde und er wurde eine der ganz großen Funkwerbung-Pioniere und der Erfinder der Soap Opera (Soap = Proctor & Gamble, Opera = übertriebenes Drama). Er hat die ersten gesponserten Nachrichten und Kochsendungen sowie die erste "Audience Participation" (d.h. Publikum spielte mit) gemacht.
4. Welches Buch lesen Sie gerade?
"Das Haus an der Elbchaussee", die Geschichte von einer Hamburger Reeder-Familie, und "Expedition zu den Polen" von Stefan Müller.
5. Welche Aufgabe schieben Sie am längsten vor sich her?
Die Steuer-Erklärung.
6. Was macht Ihnen Angst?
- Treppen, weil ich z.Zt nach einem Sturz mit Gehstützen unterwegs bin.
- Die internationale politische Situation besonderes im Mittleren Osten.
7. Was möchten Sie auf jeden Fall einmal tun?
Singen mit der Count-Basie-Nachfolge-Big-Band.
8. Das Dümmste, das Sie je gemacht haben?
Zu früh geheiratet: Diese Ehe hielt fünf Jahre.
Das Klügste: Meine jetzige Frau Petra gefunden und geheiratet zu haben. Jetzt sind wir schon 38 glückliche Jahre zusammen.
9. Hätten Sie drei Wünsche frei, dann...?
1. Dass meine Stimme stark bleibt, sodass ich noch einige Jahre Konzerte machen kann.
2. Dass Toleranz immer stärker und
3. dass Fundamentalismus immer schwächer wird.
10. In 15 Jahren sind Sie?
Entweder 100 Jahr alt oder tot.
11. Das schönste Kompliment, das man Ihnen gemacht hat?
Ich sang einmal für Ella Fitzgerald. Sie sagte zu ihrem Nachbarn: "All you got to do is close your eyes" und meinte damit, dass ich ein Weißer bin, aber singe wie ein Schwarzer. Da meine Vorbilder immer schwarz waren, war das ein sehr großes Kompliment für mich. Das war 1954. Viele Jahre später sagte mein Freund Joe Williams (u.a. Sänger mit Count Basie), er hätte meine erste LP - mit Paul Kuhn und All Star Combo - für Freunde abgespielt und die haben gesagt: "Wir wissen nicht, wer das ist, aber schwarz ist er auf jeden Fall". Wie bei Ella - für mich das schönste Kompliment.
12. Das schönste Kompliment, das Sie jemandem gemacht haben?
Das weiß ich nicht - ich freue mich immer, wenn Kollegen oder Kolleginnen was Schönes machen und ich sage das dann sofort.
13. Ihr Lieblingsplatz in München?
Oh, oh, ich muss gestehen, dass ich München gar nicht gut kenne. Aber in einem Biergarten fühle ich mich immer wohl.
14. Ihr liebstes Reiseziel?
Nach Hause in Hamburg.
15. Was ist der wichtigste Rat, den Sie Ihren Kindern mitgeben könnten?
Bleibt Euch treu!
16. Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
... und tschüss!
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