"Gibt es eigentlich … ein L in der Wade?"
Wir haben unsere Leser aufgerufen, uns "Wadln-Selfies" zu schicken. Aber sagt man überhaupt "Wadln"? Gehört da ein "L" rein oder sin Wadln doch eher Wadn? Die Wochenanzeiger mit ihren 21 Ausgaben sind seit langem bestehenden Heimatausgaben: Das Parsberg-Echo erscheint seit mehr als fünf Jahrzehnten und unsere älteste Münchner Ausgabe, der Westend-Anzeiger, steht vor seinem 100. Geburtstag. Manche Mitarbeiter kommen indes auch aus anderen Regionen - in der Redaktion gibt es gar einen gebürtigen Franken. Um die L-Frage wurde im Kollegenkreis also durchaus gestritten.
Wir haben einen Experten gebeten, Schiedsrichter zu sein. Prof. Dr. Anthony Rowley (Bayerische Akademie der Wissenschaften) ist Sprachwissenschaftler an der LMU und Projektleiter für das "Bayerisches Wörterbuch" und klärt auf:
"In der Regel sagt man in Altbayern zur Wade der Wadel - so steht es etwa auch bei Ludwig Zehetner in seinem Wörterbuch 'Bayerisches Deutsch', München 1997. Mehrzahl ist dann meist Wadln oder endungslos Wadl."
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