"Es muss weitergehen"
Ausbildungsbereitschaft der bayerischen Betriebe ungebrochen
Die Corona-Krise scheint bisher kaum Auswirkungen auf den bayerischen Ausbildungsmarkt zu haben. Betriebe meldeten mitten in der Pandemie rund 90.000 Lehrstellen, zugleich meldeten sich knapp 60.000 Bewerbern bei den bayerischen Arbeitsagenturen. Bereits seit Beginn des Berichtsjahres, also seit Oktober 2019, ist ein Rückgang bei den gemeldeten Berufsausbildungsstellen und Bewerbern festzustellen. Dieser ist in erster Linie strukturell und demographisch bedingt.
„Es ist sehr erfreulich, dass die bayerische Wirtschaft weiter auf Ausbildung setzt. Dass die Lage trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gut ist, verdanken wir dem großen Engagement aller Partner am Ausbildungsmarkt. Seit Oktober haben bereits mehr als 20.000 Bewerber eine duale Ausbildung für den Herbst gefunden. Unsere Botschaft ist hier ganz klar: Unternehmen tun gut daran, ihre Ausbildungsbereitschaft weiter hochzuhalten! Trotz der bestehenden Unsicherheiten muss die Ausbildung der Nachwuchskräfte weitergehen. Corona ist irgendwann vorbei, doch der Bedarf an Fachkräften bleibt und ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit eines jeden Unternehmens. Und der jetzt eingestellte Azubi ist in drei Jahren die fertige Fachkraft", sagte Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit.
Betriebe reagieren flexibel
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. betont: „Die berufliche Ausbildung bietet jungen Menschen in Bayern einen zukunftssicheren Einstieg ins Arbeitsleben. So wird der Fachkräftenachwuchs in den bayerischen Betrieben auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie gut ausgebildet und auf die Facharbeiterprüfung vorbereitet. Mit Blick auf das anstehende Ausbildungsjahr liegen für die Unternehmen die Herausforderungen in der angespannten wirtschaftlichen Gesamtlage, aber auch darin, passende Auszubildende zu finden. Dies wird durch Schulschließungen, fehlende Praktika und ausgefallene Berufsorientierungsmessen zusätzlich erschwert. Die Krise hat jedoch gezeigt, wie flexibel und lösungsorientiert die Unternehmen reagieren, beispielsweise durch die Einführung von virtuellen Recruitings-und Bewerbungsprozessen.“
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