Ein Platz für die Lebenden und die Toten
Der Südfriedhof gehört zu den bedeutendsten städtischen Friedhöfen Europas. Etwa 18.000 Gräber sind hier angelegt. Zwischen 1788 und 1886 - also ein knappes Jahrhundert - war er die einzige Begräbnisstätte Münchens. Mittlerweile wird hier aber niemand mehr begraben. Die Bürger nutzen das denkmalgeschützte Areal als ruhigen Park zum Spazierengehen. Er liegt nur ein paar Gehminuten vom Sendlinger Tor entfernt zwischen der Thalkirchner und der Pestalozzistraße. Inmitten der Großstadt ist er ein Ort der Ruhe. Er ist ein Platz für die Toten und für die Lebenden.
Die Grabsteine zwischen den vielen alten Bäumen wurden zwischen 2004 und 2007 restauriert. Der Friedhof beherbergt auch einige Gräber Münchner Persönlichkeiten wie Georg von Hauberrisser (Architekt des Neuen Münchner Rathauses), Künstler wie Gärtner, Klenze, Kaulbach und Schwanthaler und "Promis" wie Andreas Michael Dall´Armi ( er soll König Ludwig I. die Idee zum Oktoberfest eingeflüstert haben) und Klara Vespermann, einer Operndiva des vergangenen Jahrhunderts. Mit dem Weinhändler Johann Balthasar Michel wurde 1818 der erste Protestant hier begraben. Zuvor durften sich nur Katholiken auf dem Gelände bestatten lassen.
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