Ein glückliches Ende im Fall Karla 51?
Der Rückkauf des Hauses für obdachlose Frauen steht vor dem Abschluss
Überraschend für alle Beteiligten hatte die Bayrische Beamten Lebensversicherung (BBV) Mitte Juni als Eigentümer das Grundstück, auf dem sich das bundesweit einzigartiges Frauenobdach Karla 51 befindet, veräußert. Nicht nur die Stadt München als eigentlicher Mieter des Gebäudes wurde durch den schnellen und vor allem nicht angekündigten Verkauf des Grundstücks überrumpelt. Auch das Evangelische Hilfswerk, dem die Landeshauptstadt das Gebäude an der Karlstraße 51 für ihr Frauenobdach zur Verfügung stellt, war fassungslos. EHW-Geschäftsführer Gordon Bürk befürchtete sogar das endgültige Aus für Karla 51, und damit das Fehlen von rund 40 Unterkunftplätzen für obdachlose Frauen in der Innenstadt.
Beschluss zeichnet sich ab
Nun gibt es offensichtlich eine Wende im Fall Karla 51. Wie Christian Müller, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, in einer Pressemeldung verlauten ließ, zeichnet sich ein Beschluss im Stadtrat ab, dass die Landeshauptstadt München mit ihrer Wohnungsbaugesellschaft GWG das Grundstück an der Karlstraße 51 kauft und somit dem Haus für obdachlose Frauen eine Zukunft gibt.
Christian Müller: "Bei "Karla 51" finden Frauen in Not aus München und der Umgebung Obdach und Hilfe. Wir freuen uns, dass auf unser Betreiben hin die Verhandlungen mit dem Grundstückeigentümer nun soweit gediehen sind, dass wir mit unserer städtischen Gesellschaft das Grundstück erwerben können." Auch Stadträtin Jutta Koller, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen - rosa liste, begrüßt die Wendung: "Karla 51 leistet in Sachen Frauenobdach einen unverzichtbar wertvollen Beitrag in München, auf den die Stadt weder verzichten kann noch will. Seit 15 Jahren ist das Frauenodach ein Vorzeigeprojekt für erfolgreiche Sozialarbeit. Karla 51 hätte kaum noch eine Chance gehabt, innerhalb der Stadtgrenzen entsprechende Räumlichkeiten zu finden. Es ist aber entscheidend, dass wir diese wichtige Einrichtung weiterhin im Zentrum der Stadt erhalten."
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