Die letzte Lebensphase planen
Hospizverein will Versorgungslücke schließen
Der Christophorus Hospiz Verein e.V. (CHV) plant in München die Errichtung eines Zentrums für Menschen mit lebenslimitierenden Erkrankungen sowie deren Angehörigen. Damit soll eine Versorgungslücke geschlossen und nach englischem Vorbild ein offenes Zentrum aufgebaut werden, das innovative Tages, Begegnungs- und Beratungsangebote mit den bisherigen ambulanten Angeboten verknüpft.
Übergänge fließend gestalten
Besonders Menschen in einem frühen Krankheitsstadium sollen Zugang zu den Angeboten der Hospiz- und Palliativversorgung (HPV) erhalten, damit später komplexere und schwierige Krankheitsverläufe vermieden und die Lebensqualität verbessert werden. Ebenso ist Hilfe für Menschen mit nicht-onkologischen bzw. chronischen Krankheiten im Endstadium vorgesehen. Im Bedarfsfall lassen sich die Angebote durch ambulante Betreuungsformen fortsetzen, wobei die Übergänge fließend gestaltet werden können. Dieses Leuchtturmprojekt soll die palliativen Angebote möglichst niedrigschwellig mit dem bestehenden Gesundheitssystem vernetzen.
Gemeinschaft erleben
Den Kern des Zentrums sollen eine Tageseinrichtung und eine Begegnungsstätte bilden. Betroffene sollen künftig hier Beistand und Gemeinschaft erleben und ermutigt werden, ihre letzte Lebensphase zu thematisieren und bedarfsgerecht zu planen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf psychosozialer Begleitung und Austausch. Das Konzept sieht vor, dass Qualifizierte ehrenamtliche Hospizhelfer, die von Palliativfachkräften der Pflege und Sozialen Arbeit angeleitet werden, die betroffenen Menschen betreuen.
Begleitung und Beratung
Für die Betroffenen und ihre Partner, Kinder und Angehörigen stehen Beratungs-, Behandlungs- und therapeutische Angebote sowie Kurse und Schulungen zur Verfügung. Außerdem ist vorgesehen, dass sie palliativmedizinische und -pflegerische Angebote sowie Bildungsangebote wahrnehmen können. Durch diese Begleitung und Beratung können die Familien kompetenter mit der Entwicklung der Erkrankung umgehen und dadurch mehr Sicherheit in dieser schwierigen Zeit gewinnen. Durch die Bündelung der verschiedenen Angebote können Betreuungsformen zudem leichter kombiniert, vernetzt und weite Wege eingespart werden.
1.500 qm Fläche nötig
Auf stationäre Hospizplätze wird im geplanten Zentrum bewusst verzichtet, um zu gewährleisten, dass die Angebote von den Menschen möglichst barriere- und angstfrei angenommen werden können. Es besteht ein Flächenbedarf von mindestens 1.500 qm Fläche. Das Zentrum muss sozial und verkehrstechnisch gut eingebunden sein. Das bestehende Christophorus-Haus mit dem stationären Hospiz wird seinen Standort in Bogenhausen behalten.
Was macht der Verein?
Seit mehr als 30 Jahren unterstützt der Christophorus Hospiz Verein (CHV) in München schwerkranke Menschen auf ihrem letzten Weg. Dabei stehen die Nöte und Bedürfnisse der betroffenen Menschen sowie ihrer Angehörigen im Mittelpunkt. Die Betreuung durch ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter stellt sicher, dass Menschen in der schwierigen Endphase ihres Lebens begleitet, gut versorgt und umsorgt werden. Die Angebote und Dienste des CHV sind für die Betroffenen kostenlos.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH