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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Ist die Blindschleiche wirklich blind?
Blindschleichen sind schlangenartig geformte Tiere, die früher in Deutschland sehr häufig waren. Dass sie auch wieder innerhalb der Münchener Stadtgrenzen vorkommen, ist als großer Glücksfall anzusehen und spricht für die Qualität unserer Gärten und Parks. Dennoch sind sie, wie alle heimischen Reptilien, durch den Verlust und die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume nach wie vor bedroht und streng geschützt.
Trotz Ihrer Schlangenform sind sie jedoch keine Schlangen, sondern beinlose Echsen, die für den Menschen absolut harmlos und ungiftig sind. Betrachtet man ihre bernsteinfarbenen, oft golden wirkenden oder braunen Augen, dann fällt ein Merkmal besonders auf: Sie haben Augenlider, genau wie beispielsweise Säugetiere oder Vögel. Mit diesen Lidern können die Tiere blinzeln oder ihre Augen verschließen.
Blind sind sie also keineswegs und auch der Name hat nichts mit Blindsein zu tun. Vielmehr kommt der Begriff „Blindschleiche“ aus dem althochdeutschen Sprachgebrauch und hieß ursprünglich eher „blendender Schleicher“. Das kommt daher, so glaubt man, dass das spiegelglatt wirkende Schuppenkleid der Blindschleiche, das zudem am Rücken eine oft bronzeartige Färbung hat, das Licht reflektiert. Auf den Betrachter wirkt dies „blendend“.
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