Wovon Jugendliche träumen
"Part Time Kings" am 7. November im Multikulturellen Jugendzentrum
„Was ist Dein Traum?“ fragten die Filmemacher Elke von Linde und Georg Michael Fischer rund 100 Kinder und Jugendliche in sieben Ländern – Indien, Kolumbien, Südafrika, Portugal, England, Japan und Deutschland – aus allen sozialen Schichten.
Die Antworten zu Vorstellungen über die Welt von morgen, zu Hoffnungen und Wünschen geben zu denken: „Mein Traum ist, dass die ganze Menschheit friedlich miteinander lebt, dass jeder den anderen mit Respekt begegnet, und Frieden auf der Welt Realität ist“, sagt ein kleines Mädchen selbstbewusst in die Kamera. Dass keine Waffen mehr gebaut werden, ist der Herzenswunsch eines Jungen aus Deutschland, keinen Unterschied zwischen Reich und Arm zu dulden, ist die Zukunftsvision eines Mädchens aus Indien. „Ich möchte einmal schlafen gehen können, ohne Angst zu haben, morgen nicht mehr aufzuwachen“, sagt ein Mädchen in Kolumbien.
Zündfunke für Eigeninitiative und Miteinander
Weit entfernt scheinen die Träume von der Wirklichkeit zu sein. Welche Welt haben wir geschaffen? Warum übernehmen wir keine Verantwortung dafür, womit wir unsere kommenden Generationen so schwer belasten?
Doch der Film macht Mut, die eigenen Lebenswünsche ernst zu nehmen. Fixierung auf Konsum, Zukunftsangst, das Gefühl, im eigenen Leben nichts ausrichten zu können? Solchen Gefühlen setzt der Film Kreativität entgegen. Das Formulieren und Aussprechen der Wünsche und Träume ist bereits der Samen für gemeinsames Handeln und für Eigenverantwortlichkeit. Denn erstmals in der Menschheitsgeschichte kann sich die Jugend weltumspannend über ihre gemeinsamen Zukunftsvisionen austauschen. Und sie tut es mit Enthusiasmus, Empathie und in einem neuen Geist der Verbundenheit. Viele von ihnen sind inzwischen verantwortlich an der Gestaltung einer besseren Welt von Morgen beteiligt.
Die Zukunft mit Kinderaugen betrachten
Viele Erlebnisse berührten die Filmemacher während der Dreharbeiten zutiefst. „Es geht darum, den Kindern und Jugendlichen zuzuhören, sie ernst zu nehmen und Unterstützung anzubieten. Wir haben oft vergessen, wie es ist, unsere Überzeugungen und Ideen mit Leidenschaft in das einzubringen, woran wir glauben – sie nicht!“, so Elke von Linde zu ihrer Motivation.
Die Idee für den Film entstand durch einen mexikanischen Yakihäuptling namens Chief Sonne Reyna: „It is time to see the future through the eyes of our children“ sagte er ihr während einer Pfeifenzeremonie. So schnell wie die Begegnung damals zustande kam, so plötzlich war auch ihr Impulsgeber wieder verschwunden. Übrig blieb jedoch seine Botschaft an Elke von Linde und von da an ließ sie das Thema nicht mehr los.
Anfangs nicht wissend, wie sie nun ihren Auftrag umsetzen und die Kinder finden sollte, welche sie filmen konnte, ergab sich plötzlich alles wie von selbst. Es begann mit einer Einladung zu einem Kongress in der Schweiz, wo sie durch eine Teilnehmerin zur Sommerakademie der Jugend mit dem Thema ‚Future without war’ in Portugal eingeladen wurde. Hier startete die Recherche – von da an entstanden Kontakte wie von selbst“, berichtet die Regisseurin.
Filmvorführung im MKJZ am 7.11.
Zu sehen ist der Film „Part Time Kings“ am Donnerstag, 7. November, um 17 Uhr im Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ), Westendstraße 66a. Anschließend sind alle Interessenten eingeladen, mit der Regisseurin Elke von Linde zu diskutieren.
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