„Wir müssen drinnen bleiben“
Eltern ärgern sich über unbenutzbaren Kita-Garten
In der Brantstraße sind neue Kinderbetreuungseinrichtungen entstanden. Kindergarten und Krippe werden inzwischen genutzt, so dass knapp 140 Kinder hier versorgt und betreut werden. Doch noch ist nicht alles fertig. Rot-weißes Absperrband begrenzt Bereiche in den Außenanalgen, bepflanzt wurde noch nicht. Für einen Spaziergang im Viertel bräuchte es für die unter Dreijährigen mehr Betreuung, doch der Erzieher-Mangel betrifft auch Laim. Für viele Kinder heißt das also „drinnen bleiben“. Die Eltern empören sich: „Eine Respektlosigkeit gegenüber den Kindern, den Eltern und den Erziehern“, nennt Chris Hollmann (Vorsitzender des Elternbeirats) es, dass die zuständigen Behörden nicht besser Sorge tragen. Der Elternbeirat drängt auf Lösungen und wandte sich deshalb bereits an die Behörden und reichte zudem ein Schreiben zur Laimer Bürgerversammlung ein. „Was sind die Gründe und wieso wurde es trotz Verlängerung der Bauzeit um neun Monate und schriftlicher Bedenkenanmeldung beim Referat für Bildung und Sport nicht geschafft, die Baustelle mängelfrei fertig zu stellen“, fragt der Elternvertreter darin. Man wolle wissen, wann der Garten genutzt werden kann: „Die Eltern/ Erzieher und natürlich die Kinder sind sehr traurig, dass es aktuell nicht möglich ist, mit den Kindern im Bereich 0-3 rauszugehen.“
Inakzeptabler Missstand
Auf die Behebung der Mängel warten die Eltern ungeduldig und zeigen kein Verständnis für weitere Verzögerungen. Schließlich hätten die Kinder ein Recht darauf im Freien zu sein. „Wie die Stadt bzw. das Referat für Bildung und Sport dies realisiert, z.B. durch die überfällige Fertigstellung der Außenanlagen oder durch die Bereitstellung von mehr Personal (um z.B. für den Bereich 0-3 die Vier-Sitzer Kinderwagen zu schieben), ist uns im ersten Moment egal“, meint Hollmann.
Die Behörde erklärte dem Elternbeirat, dass es „in unser Aller Interesse ist, dass die Mängel schnellstmöglich behoben werden.“ Für den Bau zuständig sei jedoch nicht das Referat für Bildung und Sport, sondern die Wohnbaugenossenschaft Gewofag. Die Gewofag habe sich bereits mit den beauftragten Handwerkerfirmen in Verbindung gesetzt und außerdem mitgeteilt, dass Mängel „noch vor Weihnachten behoben werden“, erklärt das Referat. Die Bepflanzungen können erst im Frühjahr folgen. Auch bot man dem Elternbeirat ein persönliches Gespräch an.
Dass die Kinder voraussichtlich heuer die Spielgeräte im Garten nicht mehr werden nutzen können, bleibt für die Elternschaft ein inakzeptabler Missstand. Zumindest aber das Gespräch zwischen Behörde und Eltern könnte heuer noch stattfinden und für Schlichtung sorgen.
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