Teilerfolge für Laimer Eltern und Kinder
Referat für Bildung und Sport stellt langfristig neue Kinderbetreuungsplätze in Aussicht
Händeringend hatten Laimer Eltern einen Betreuungsplatz für ihre Kinder gesucht, für die im September der Schulstart ansteht. Doch in Laim, dem Stadtteil, der in Sachen Nachmittagsbetreuung von Grundschülern chronisch unterbesetzt ist, schien nichts zu machen. Betroffene Eltern aller Laimer Grundschulen taten sich schließlich zusammen, initiierten eine Petition, wandten sich mit einem offenen Brief an Bürgermeisterin Christine Strobl sowie an den Laimer Bezirksausschuss (BA 25) und schlugen alternative Lösungen wie etwa Tipis und Übergangscontainer vor. Jedes Jahr kämen die Eltern und klagten über den Notstand an Betreuungsplätzen in Laim, erklärte BA-Vorsitzender Josef Mögele. An der Situation ändern konnte bislang aber auch der anhaltende Einsatz des Stadtteilgremiums nichts. Denn geplante Neubauten wie etwa an der Zschokkestraße, der Hogenbergstraße oder der Siglstraße verzögern sich aus unterschiedlichen Gründen und damit rückt auch die Neuschaffung benötigter Kinderbetreuungsplätze außer Sichtweite. Dieser Eltern-Jahrgang aber bewies langen Atem und ließ beim Thema Nachmittagsbetreuung nicht locker. Und auch der BA bohrte nach und insistierte – vorne voran SPD-Stadträtin Verena Dietl, langjähriges Mitglied im Laimer BA. Sie initiierte nun gemeinsame Gespräche mit den Laimer Eltern und Vertretern des Referats für Bildung und Sport (RBS) im Münchner Rathaus. Daraus resultierte ein ganzer Fragenkatalog, der mit der Bitte um Lösungen offiziell ans RBS übermittelt wurde. Im Zuge der Gespräche traten dann auch neue Lösungen und planerische Absichten für Laim ans Licht.
Wenige Teilerfolge für das kommende Schuljahr
Kurzfristige Lösungen, die den Laimer Eltern bereits ab dem kommenden Schuljahr helfen, gibt es nur wenige: Laut RBS soll ein Tipi auf dem Gelände der Grundschule an der Camerloherstraße aufgestellt werden. Ab nächstem Schuljahr kann damit eine neunte Mittagsgruppe eröffnet werden. Sehr viel mehr ändert sich aber erst einmal nicht. So bleibt etwa bei der Grundschule an der Droste-Hülshoff-Straße alles beim Alten. Von den 31 Kindern, die hier auf der Warteliste standen, sind nur noch acht angemeldet – zu wenige um eine eigene Gruppe einzurichten. Die Grundschule an der Fürstenrieder Straße hatte indes selbst einen Plan entwickelt, um mehr Nachmittagsbetreuungsplätze zu schaffen. Gemeinsam mit den Naturindianern wollte die Schule ein Tipi aufstellen und so zusätzliche Plätze anbieten. Die Kosten für das Tipi wollte die Stadt sogar übernehmen. Doch nun scheiterte dieser Plan, denn für das Konzept der Naturindianer war zu wenig Platz. Ob die Eltern eine alternativ angebotene Betreuung in angemieteten Räumen annehmen wollen, steht noch nicht fest.
Für jene Laimer Kinder, die immer noch keinen Betreuungsplatz haben, soll jedoch eventuell eine Notgruppe in einer der Schulen eingerichtet werden. Um wie viele wartende Kinder es sich nun tatsächlich noch handelt und wie eine Notgruppe umgesetzt werden kann, will das RBS noch prüfen und in einem weiteren Gespräch mit den betroffenen Eltern klären.
Ganztagsschulen ab 2017
Langfristig jedoch soll sich aber an den Laimer Schulen vieles ändern: Die Grundschule an der Camerloher Straße etwa stellte einen Antrag auf Ganztagsschule, die – unter Vorbehalt eines Neubaus – jedoch frühestens im Jahr 2017 umgesetzt werden kann. Dann nämlich, wenn das jetzige Schulgebäude samt maroder Turn- und Schwimmhalle abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird. Ob die jetzigen Container weitere Verwendung finden und als Tagesheim oder als Ersatz für die Hortplätze aus der Saherrstraße dienen, ist noch unklar. Ein Antrag auf Ganztagsschule liegt auch von der Grund- und Mittelschule an der Schrobenhausener Straße vor. Auch hier soll laut RBS aber zuerst die alte Turnhalle abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dann soll die Schule erweitert und somit Platz für Tagesheim und Ganztagsbetreuung geschaffen werden. Eine Ganztagsschule ist allerdings auch hier erst 2017 oder 2018 in Sicht.
Die Aussicht auf künftige Entwicklungen im Stadtteil lassen jedoch hoffen. „Ich bin froh, dass sich die Eltern gemeinsam für eine gute Versorgung in Laim stark machen. Wir haben in den gemeinsamen Gesprächen, die Ideen und Lösungsvorschläge der Eltern aufgenommen und nehmen die Sorgen und Nöte der Eltern sehr ernst. Es konnten zumindest einige kurzfristige Lösungen gemeinsam mit der SPD-Fraktion und dem Referat für Bildung und Sport gefunden werden. Langfristig ist die Umsetzung einer Ganztagesschule für die Versorgung der Kinder sehr wichtig und der richtige Weg“, erklärt Verena Dietl.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH