„Noch ein langer Weg“
Bauarbeiten am Laimer Bahnhof rücken langsam vor
Der Laimer Bahnhof wird voraussichtlich bis 2025/ 26 Baustelle bleiben. Nicht nur die zweite S-Bahn-Stammstrecke sondern auch der Laimer S-Bahnhof wird neu gebaut und auch die sogenannte Umweltverbundröhre (UVR) kommt als neuer Tunnel dazu, durch den nach Fertigstellung Fußgänger, Radfahrer, Linienbusse und später auch die Tram die Eisenbahngleise unterqueren werden. Gebaut wird von Norden nach Süden, von der Wotanstraße Richtung Laim. Vertreter der Deutschen Bahn (DB) kamen jüngst zur öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Laim, um auf dessen Wunsch, Einblick in den aktuellen Baufortschritt zu geben und sich den drängenden Fragen aus Laim zu stellen. Vor allem will man hier wissen, wann die Bauarbeiten auf der Südseite ankommen. „Das ist noch ein langer Weg hin“, sagt Jörg Mader von DB Netze. „Der Durchbruch nach Süden wird heuer noch nichts.“
Barrierefreiheit 12 Monate lang sicher
Da auf der Südseite mehr Personengleise liegen, seien die Bauarbeiten hier „viel diffiziler“ als auf der Nordseite, wo vorrangig Rangiergleise seien, erklärt Jörg Mader. Auf Rückfrage des Laimer Werbe-Spiegels erläutert die DB den anstehenden Bau- bzw. Zeitplan wie folgt: Ab April 2022 wird der Bahnsteig 1 außer Betrieb gehen. Die S-Bahn hält dann am neuen Bahnsteig 1. „Gleichzeitig beginnt bereits der Abbruch vom alten Bahnsteig 1“, erklärt die Bahn-Sprecherin. „Bis Oktober 2022 kann dann noch der Aufzug in Betrieb bleiben. Mit einem Steg zum neuen Bahnsteig 1 ist dabei weiterhin ein barrierefreier Zugang möglich.“ Mit Fortschreiten dieses Bauschrittes wird auch der Aufzug, der derzeit provisorisch errichtet ist, abgebrochen werden müssen. Ein Jahr lang, also bis Oktober 2022 soll er noch die Barrierefreiheit sichern. Wie sehbehinderte oder mobilitätseingeschränkte Menschen danach zu den Zügen gelangen, ist noch nicht klar. Man sei jedoch für die Lösungssuche im Gespräch mit der Stadt, erklärt Mader. Mit der Inbetriebnahme des endgültigen Aufzugs sei erst in ca. vier Jahren zu rechnen. „Bis dahin wird es verschiedene Provisorien geben, die eine weitestgehend barrierefreie Zugänglichkeit ermöglichen sollen“, so die Sprecherin.
Auftrag für Radabstellanlage fehlt
„Ein paar Monate lang wird es ganz schwierige Umsteigebeziehungen geben“, glaubt BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD). Doch auch um anderes sorgt man sich im BA. So fragt etwa Carsten Kaufmann (SPD) nach dem Plan zu einer Fahrradabstellanlage unter den Gleisen, auf deren Notwendigkeit der BA immer wieder hingewiesen hatte. Die DB, so erklärt Mader, habe hierfür keinen Auftrag. Da die UVR im Auftrag der Stadt gebaut würde, sei diese zuständig für die Auftragersteilung wie auch die Finanzierung. Noch einmal will der BA jetzt bei der Stadt nachfassen, um etwas auszurichten.
Wenig bewirken werden die Lokalpolitiker jedoch, was das Grundstück in der Landsberger Straße 332 angeht, das derzeit als Baustelleneinrichtung für die Bahn genutzt wird. Später soll hier einmal die Laimer Feuerwehr beheimatet werden. „Es wäre gut, wenn die Feuerwehr direkt hin könnte und wir uns eine Interimslösung sparen“, so Alexandra Gaßmman (CSU). Sollte es ein alternatives Grundstück für die Baustelleneinrichtung mit Zugang zu den Gleisen geben, würde die Bahn tauschen. So lange aber bleibt hier die Baustelleneinrichtung.
Auf Nachfrage von Sun-Tsung Kim (Grüne), ob es ein Konzept für die Tauben gebe, erklärt Mader: „Da neue Bahnsteigdach wird so gemacht, dass es für Tauben keine Sitzmöglichkeiten gibt.“ Wie und ob sich die Tauben dennoch ihren Weg am Bahnhof bahnen, bleibt abzuwarten. Einen Wunsch der Laimer will die Bahn aber erfüllen: Die Laimer Uhr, an der die Stadtteilbewohner so hängen, soll wieder angebracht werden. „Die Uhr ist eingelagert“, versichert Mader „Wir sorgen dafür, dass sie wieder aufgehängt wird.“
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