In der Nachbarschaft
Ein Bilder-Spaziergang durch Laim
Im Stadtviertel kennt man Josef Stöger als den „Laimer Fotografen“. Er wird geschätzt für seinen Blick auf die Nachbarschaft, die kleinen baulichen Perlen oder vermeintlich alltäglichen Naturbeobachtungen. Josef Stöger schaut seit vielen Jahr durch sein Kameraobjektiv auf „sein Laim“ und hält fotografisch fest, was den Stadtteil ausmacht. Gemeinsam mit Lothar Schmidt, beide aktiv im Historischen Verein Laim e.V., hat Josef Stöger sich nun daran gemacht, einige seiner schönsten Bilder aus den vergangenen zehn Jahren zusammenzutragen und in einen Bildband zu fassen. „In der Nachbarschaft: Laim“ lautete der Titel des jüngst erschienenen Bändchens, das mehr ist, als ein kleines Fotoalbum für Laim-Liebhaber. Lothar Schmidt erläutert in begleitenden Texten Stögers Fotos und liefert darin historisches Wissen. Schmidt sorgte zudem für das Layout sowie für die Struktur des Büchleins und kümmerte sich um die Druckvorbereitung. Nahezu hundert Bilder und zusätzliche Texte geben auf rund 70 Seiten Einblick in die Vielfalt Laims.
Laimer Nachbarschaft
Die Liebe zu Laim scheint in seinen Fotos durch. Josef Stöger reiste zwar durch die Welt, fotografierte in Kuba, Jordanien oder Belize, er begleitete Exkursionen, machte Pressefotos und stellte viele seiner Bilder mehrfach aus. Zuhause ist der gebürtige Österreicher in Laim, dem Stadtteil Münchens, dem er auch fotografisch seine besondere Aufmerksamkeit schenkt. Gelernt hat er Schreinermeister, die Fotografie aber gehört seit seinem zehnten Lebensjahr zu seiner Leidenschaft. Seit zehn Jahren gestaltete er den „Laimer Kalender“ mit seinen Lieblingsfotos und auch für den „Laimer Almanach“, der alljährlich vom Historischen Verein Laim e.V. herausgegeben wird, fotografiert Stöger regelmäßig. Seit vielen Jahren beim Historischen Verein Laim engagiert ist auch Lothar Schmidt. Er gehört zu den Begründern des „Laimer Almanachs“, der inzwischen zehn Bände aufweist, die im jährlichen Turnus erscheinen. Schmidt recherchiert zur Lokalgeschichte, steuert zahlreiche Texte zu „Laimer Themen“ bei und findet immer wieder Neues aus und zur Laimer Geschichte. In Zusammenarbeit schufen Schmidt und Stöger nun einen Bildband, der die Laimer Nachbarschaft in all ihren Facetten und unter liebevollem Blick zeigt.
Mehr als nur Schlafstadt
Laim verbinden viele Münchner mit der Eisenbahn, da das einstige Dorf Laim maßgeblich durch die Eisenbahner und den Bau des Rangierbahnhofs geprägt wurde. Aber auch historische Villen und prächtige Gärten gehören zu Laim, ebenso wie ein reges Gemeindeleben, Vereinskultur oder alteingesessene Traditionsunternehmen wie etwa der letzten Fassfabrik Münchens. Von blühenden Obstbäumen in Laimer Innenhöfen, über gelebte Tradition am Laimer Anger, etwa bei Maifesten, bis hin zum „Laimer Engel“ am Friedhof von St. Ulrich – Stöger teilt im Bildband seinen Blick auf Laim und dessen vielseitige Nachbarschaft. „Unser Stadtteil Laim wurde im letzten Jahrhundert oft verkannt und als reine Schlafstadt gesehen“, schreibt Josef Mögele (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Laim im Vorwort zum Bildband. „Dabei bietet Laim sehr viel mehr – man muss nur aufmerksam durch den Stadtteil gehen, betrachten und wirken lassen.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH