Hand aufs Herz
16 ehrliche Antworten von Daniela Di Benedetto

Daniela Di Benedetto. (Foto: pr)
Nach zwölf Jahren ehrenamtlichem, politischem Engagement verlässt Dr. Daniela Di Benedetto den Bezirksausschuss (BA) Laim. Die gebürtige Italienerin wurde im Dezember 1974 in Palermo geboren und wuchs in Bagheria auf. Seit 2004 wurde ihr Laim zum Zuhause, wo sie 2005 in den SPD-Ortsverein eintrat. Bereits seit der Jugend war sie Mitglied der italienischen Schwesterpartei und engagierte sich für sozialdemokratische Themen. Im BA Laim wurde sie 2020 zur Migrationsbeauftragten bestimmt und war Mitglied des Ausschusses „Schule und Gesundheit“. Für ihre Themenschwerpunkte Integration und die Förderung der gesellschaftlichen Vielfalt setzte sie sich leidenschaftlich ein. Zuletzt organisierte sie die Migrationstage in Laim mit. Der BA Laim sprach nun parteiübergreifend sein Bedauern über Di Benedettos Ausstieg aus dem Laimer Bürgergremium aus, der wegen eines Wohnungswechsels notwendig wurde.
1. Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Am Sonntag waren wir am Spielplatz mit unseren Kindern. Während der Kleine versuchte, aus dem Spielturm „den größten Sprung der Welt“ im slow-motion Modus mit dem Handy aufzunehmen, sagte die älteste Tochter mit sehr ernstem Gesicht zu mir: „Mama, ich muss nicht immer im Mittelpunkt stehen...ich kann wohl auch sitzen!“ und wir beiden brachen gleich in Lachen aus.
2. Was ist Ihre früheste Kindheitserinnerung?
Ein Gesicht einer blonden Dame, die mich durch eine Wendeltreppe auf eine Terrasse gebracht hatte. Auf der Terrasse konnte man das Meer sehen und riechen. Ich weiß noch, wie die Sonnenstrahlen ihre blonden Haare glänzen ließen und wie liebevoll sie mich angeguckt hat. Die Dame hieß Aurora (der Name der Morgenröte) und ich sah sie zum letzten Mal in dem Sommer, bevor ich zwei Jahre alt geworden bin.
3. Ihre Eltern waren?
Meine Eltern waren beide Mathematiker und Professoren an der Universität in Palermo. Sie haben sich dort kennengelernt. In der Aula fing ihre Liebe an.
4. Welches Buch lesen Sie gerade?
Ich habe mehrere Bücher auf meiner Kommode: Eine Biografie von Leonardo Sciascia, die Autobiografie von einer italienischen Malerin, Rene Fabbiocchi. Ein Roman von einem italienischen jungen Autor, der in München lebt und von seiner LGTB-Erfahrung erzählt. Und eins steht noch an: „Der Flug des Adlers“ von Jiddu Krishnamurti.
5. Welche Aufgabe schieben Sie am längsten vor sich her?
Ich schreibe sehr gerne und kann es auch leicht und schnell. Dafür brauche ich aber die richtige Inspiration und es dauert leider meistens. Das bedauere ich sehr und hätte es auch gerne anders.
6. Was macht Ihnen Angst?
Meine Mitmenschen zu verlieren.
7. Was möchten Sie auf jeden Fall einmal tun?
Eine lange, entspannte, ungeplante Reise.
8. Das Dümmste, das Sie je gemacht haben?
Auf mein Bauchgefühl nicht zu achten.
9. Hätten Sie drei Wünsche frei, dann ...?
1. Wäre Europa eine starke, friedliche, soziale, demokratische Vereinigung von kleinen lokalen Identitäten und Verwaltungen, wo jeder überall zuhause ist und Vielfalt eine Bereicherung.
2. Würden die jüngere und nächste Generation der „Elixier der Nachhaltigkeit“ erfinden.
3. Und zuletzt: noch drei Wunsche einer anderen Person schenken zu können.
10. In 15 Jahren sind Sie?
Ich 15 Jahren bin gesund, am Höhepunkt meiner Karriere und des aktiven Lebens, weiterhin politisch aktiv und voller neuen Ideen und mache Pläne für die ruhigere Phase des Lebens.
11. Das schönste Kompliment, das man Ihnen gemacht hat?
Dass meine Authentizität und meine Motivation im Leben immer dieselbe wie als Kind geblieben sind und, dass ich mir selbst gegenüber, meinen Mitmenschen, meinen Gefühlen und Idealen, treu geblieben bin.
12. Das schönste Kompliment, das Sie jemandem gemacht haben?
Authentisch und frei zu sein.
13. Ihr Lieblingsplatz in München?
Schwierig. In Laim ist es das Interim mit dem Laimer Anger und St. Ulrich. In München ist es die kurze Strecke zwischen Wienerplatz und der Isar.
14. Ihr liebstes Reiseziel?
Heute führt mich meine Sehnsucht immer zurück dorthin, wo meine Wurzel sind: Sizilien!
15. Was ist der wichtigste Rat, den Sie Ihren Kindern mitgeben könnten?
Immer zuhören, den anderen und der Umwelt, aber auch sich selbst zuhören. Sich immer treu zu sein und so wunderbar zu bleiben, wie sie heute sind; das hier und heute genießen, aber auch den Mut für Visionen zu haben und den klaren Kopf, um Perspektive und Zukunft zu gestalten.
16. Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
Das Unmögliche hat sie nicht bremsen können.
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