"Die Rettungsaktionen kommen zu spät"
Die Finanzierung scheint gesichert. Die Trasse der U5-Verlängerung wird im ersten Streckenabschnitt vom Laimer Platz bis zur Willibaldstraße verlaufen. Dafür wird die Gotthardstraße in einem 1,2 Kilometer langen Abschnitt für den Bau des Tunnels aufgegraben. Hunderte Bäume werden im Zuge des Tunnelbaus gefällt werden müssen („Jeder gerettete Baum ist gut“ im Laimer Werbe-Spiegel vom 18. August). Dazu schreibt Bernhard Thiem:
Die jetzigen Rettungsaktionen für den für den Klimaschutz so wichtigen hochwertigen Laubbaumbestand in der Gotthardstraße im Zusammenhang mit Verlängerung der U 5 West Richtung Pasing / Freiham sind sicher lobenswert, aber kommen ohne grundlegende Umplanung der U-Bahnbaumaßnahme in der Gotthardstraße zu spät.
Vor Jahren hat der Stadtrat der Landeshauptstadt München den U-Bahnplanungen für die Verlängerung der U 5 in der Gotthardstraße zugestimmt und das zwischenzeitlich positiv abgeschlossene Planfeststellungsverfahren beantragt. Bei dieser Planung war anscheinend die dramatische Entwicklung unseres Klimas noch nicht so wichtig und die LH München hat einem zusätzlichen U-Bahn-Abstellgleis in der Gotthardstraße mit entsprechend breiter oberirdisch zu erstellender U-Bahntrasse den Vorzug vor dem dortigen wichtigen Laubbaumbestand gegeben, obwohl es entlang der langen künftigen Trasse der U 5 von Perlach bis Freiham (ev. auch bis Germering) sicher auch umweltschonendere Lösungen zur Abstellung von U-Bahnzügen gäbe.
Sollte die LH München nicht bereit sein, die U-Bahnplanungen in der Gotthardstraße mit der aus heutiger Sicht für den Klimaschutz so wichtigen Priorität für den Erhalt des Laubbaumbestandes zu überarbeiten, dann sind mehrere hundert Bäume sehr bald gefällt und es wird Jahrzehnte dauern, bis eventuelle Nachpflanzungen die gleiche Wirkung für unser örtliches Klima haben werden.
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