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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Blühstreifen statt Gras
Grüne Anträge zur Tram-Westtangente
Die geplante Tram-Westtangente ist trotz gefasstem Stadtratsbeschluss ein Zankapfel unter den Parteien. Die Planung aber geht dennoch weiter, aktuell wird der Planfeststellungsantrag geprüft. Die neue Tramtrasse soll künftig fünf Stadtbezirke verbinden, beginnend am Romanplatz in Neuhausen wird sie über die Fürstenrieder Straße in Laim führen und an der Aidenbachstraße in Sendling enden. Die Strecke beinhaltet 17 neue Haltestellen. Die Grünen im Bezirksausschuss Laim (BA 25) legten jüngst gleich drei Anträge vor, die sich vor allem auf den Umgang mit dem Grün entlang der Trasse beziehen. Und obwohl im BA Laim nicht alle Parteien in allen Punkten mitgehen, wurden die Grünen Anträge per Mehrheitsbeschluss verabschiedet. Darunter die Forderung, einen Blühsteifen statt eines Gras-Bettes für die Gleise vorzusehen.
„Bietet Lebensraum“
„Wie es schon auf anderen Tram-Strecken in München passiert, erfüllt bzw. übertrifft ein Blühstreifen nicht nur die drei Punkte Schallschutz, Klimaschutz und optische Aufwertung, sondern bietet zusätzlich Insekten und Bienen einen Lebensraum“, erklären die Grünen im BA 25. „Ansichtssache“, moniert Alexandra Gaßmann (CSU) den Vorstoß. Gegen Blühstreifen, aber eigentlich auch gegen Gras-Bett, ja ohnehin gegen die gesamte Tram-Westtangente sei die CSU-Fraktion. Was Letzteres angehe, trage man den Stadtratsbeschluss mit, den Blühstreifen aber lehne man ab. An die Stadtverwaltung geht der Grünen-Antrag aber nun auch ohne die Stimmen der CSU, unterstützt durch die SPD-Fraktion.
Eins zu eins Ersatzpflanzungen
Bei den Baumersatzplanzungen, welche die Grünen fordern, herrscht dann wieder Einigkeit in der Abstimmung. Laut Planung sollen 269 Bäume gefällt werden. Nach aktuellem Stand würden jedoch nur 65 Prozent der gefällten Bäume ersetzt. Einen eins zu eins Ersatz fordern jetzt die Grünen: „Dabei regen wir an, bei den Ersatzpflanzungen ein breites Spektrum an Baumarten vorzusehen, als bisher geplant ist.“ Einstimmig verabschiedet der BA dann auch den dritten Antrag der Grünen. Darin wird – auf Wunsch von Peter Stöckle (CSU) – nun „vorgeschlagen“ statt „gefordert“, dass die gefällten Bäume nachhaltig genutzt werden. So könnten etwa Teile erhalten und aus den Stämmen Klettergerüste, Kunstwerke oder Biotope entstehen. Gegen die Kritik, der Antrag würde zu diesem Zeitpunkt zu früh gestellt, argumentiert Nicola Fritz (neues Mitglied der Grünen-Fraktion im BA 25), dass die Anregung bereits bei der Ausschreibung der Aufträge Eingang finden könnte. Vorschlag zur Güte kommt vom BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD): „Ich denke, dass wir der Verwaltung jetzt den Vorschlag machen und die werden sehen, was möglich und machbar ist.“
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