"Berührende Kompositionen"
Paul-Gerhardt-Chor im Passionskonzert
Ilse Krüger freut sich über die heurige Auswahl: "Beide Werke, jedes in seiner Klangsprache, sind wundervolle expressive und berührende Chorkompositionen des 20. Jahrhunderts. Zeitlich 'nahe' entstanden, sprechen sie trotzdem völlig unterschiedliche Klangsprachen." Die Leiterin des Paul-Gerhardt-Chors erzählt von den Stücken, die ihre Sänger zum Passionskonzert am Sonntag, 18. März, vortragen: Frank Martins "In terra pax" und Francis Poulencs "Stabat mater". Zu hören sind die Musiker von 19 Uhr an in der Paul-Gerhardt-Kirche an der Mathunisstraße 23. Instrumentale Unterstützung kommt vom Münchner Oratorienorchester.
"Freude des Augenblicks"
"In terra pax" ist eine Premiere für den Chor. 1944 als Auftragswerk entstanden, sollte es direkt nach Bekanntwerden des Waffenstillstandes im Zweiten Weltkrieg zu hören sein. Komponist Martin: "So sollte ich im Sommer 1944 im Vorausblick auf die lang ersehnte Stunde beschwören: die überschäumende Freude des Augenblicks, die Angst vor der Zukunft, die unendliche Traurigkeit über all die Verwüstungen des Krieges." Martin kombinierte Verse aus Jesaja, den Psalmen, Evangelien und der Offenbarung des Johannes so, dass sie im Sinne der aktuellen Situation zu verstehen waren.
Teil eins des Stücks thematisiert den Krieg, Teil zwei ist Ankündigung der Befreiung. Im dritten Teil geht es um Vergebung und Liebe als Bedingungen eines wahren Friedens – passend für ein Passionskonzert. Zuletzt tröstet und ermutigt die Aussicht auf einen neuen Himmel und eine Erde ohne Tränen und Leid. Musikalisch besticht "In terra pax" durch klare und einfach Tonsprache: Der Chor singt überwiegend einstimmig, unisono oder im Kanon. Der filigrane Stil macht die jeweilige Stimmung erlebbar.
Poulenc hingegen lässt die Hörer des "Stabat mater" in opulenten Klängen schwelgen und umfängt sie mit inniger Gebetshaltung. Dunkle Passagen und der Solosopran stehen sich im letzten Satz gegenüber. Vielschichtig und immer ruhiger werdend erklingt in Wiederholungen die zuversichtliche Hoffnung auf das Paradies.
Karten gibt es zu 16 Euro, 19 Euro oder 24 Euro im Vorverkauf bei Bücher Hacker an der Fürstenrieder Straße 44, im Pfarramt der Paul-Gerhardt-Kirche oder bei MünchenTicket. Unter www.paul-gerhardt-chor.de können im Internet Tickets reserviert werden, außerdem unter der E-Mail Adresse mail@paul-gerhardt-chor.de. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich, diese öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn.
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