Baumschule öffnet ihre Türen
Ab September jährliche Öffnung des "Lernorts"
Im September 2023 soll ein Tag der offenen Türe in der städtischen Baumschule an der Willibaldstraße stattfinden. Das hat Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer angekündigt, nachdem die Stadtrats-Mitglieder Paul Bickelbacher, Mona Fuchs, Anna Hanusch, Julia Post, Florian Schönemann, Christian Smolka und Sibylle Stöhr (Grüne – Rosa Liste) einen solchen in jedem Jahr vorgeschlagen hatten
18.000 Bäume wachsen hier
Die Baumschule an der Willibaldstraße wird durch das städt. Baureferat betrieben. Mit ca. 40 Hektar Fläche ist sie die größte kommunal geführte Baumschule in Deutschland. Im Bestand befinden sich derzeit rund 18.000 Bäume sowie ca. 20.000 Solitärsträucher und Solitärgehölze. Mit der Produktion wird der stadteigene Bedarf von jährlich rund 2.000 Bäumen für Ersatz- und Neupflanzung von Bäumen in den öffentlichen Parks und Grünanlagen sowie in den Straßen zu einem großen Teil gedeckt. Durch die eigene Produktion von Gehölzen kann die aktuell knappe Verfügbarkeit von Bäumen auf dem europäischen Markt kompensiert werden. Zugleich besteht die Möglichkeit, durch die eigene Aufzucht und Vorhaltung seltener Baumarten eine hohe Diversifizierung des Baumbestandes in München zu realisieren. Durch die mehrjährige Kulturdauer in der Baumschule kann eine Anpassung an das Münchner Klima und den Boden gewährleistet werden. Der Betrieb erfolgt auf rein biologischer Basis, das heißt, es werden keinerlei Pflanzenschutzmittel angewendet. Dies ist bei einer professionell betriebenen Baumschule dieser Größe in Europa einzigartig. Mit der Baumschule auf dem eigenen Stadtgebiet sind für den Transport der Bäume an den Pflanzort kurze Wege gegeben, was im Sinne der Nachhaltigkeit ist. Durch den Betrieb der eigenen Baumschule hat das Baureferat eine einzigartige Kompetenz aufgebaut. Deutschlandweit werden seine Spezialisten bzgl. vegetationstechnischer Problemlösungen oder z.B. zum Thema Klimabäume angefragt. So erforscht die Hauptabteilung Gartenbau bereits seit Mitte der 1990er Jahre federführend im Rahmen der bundesweit agierenden Gartenamtsleiterkonferenz geeignete Baumarten für das Stadtklima der Zukunft. Dabei sind die gewonnenen Erkenntnisse durch den Baumschulbetrieb eine wichtige Basis.
Wichtiger Erholungsort
Die Baumschule ist bereits heute ein wichtiger Erholungsort für die umliegenden Quartiere, da große Teile der Betriebsflächen öffentlich zugänglich sind. "Gerne greift das Baureferat den Antrag auf und wird zukünftig regelmäßig einen Tag der offenen Tür anbieten", so Ehbauer. "Ziel soll sein, die Baumschule über die angrenzenden Quartiere hinaus stadtweit als wichtigen Teil der städtischen Daseinsvorsorge bekannt zu machen. Dabei kann die Bedeutung von Bäumen in der Stadt bzgl. Gestaltung und Naturerleben, Förderung der Biodiversität sowie bei der Klimaanpassung vermittelt werden."
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