„Ort zum Chillen“
An der Mittelschule gibt es jetzt ein Schülercafé
Muffins, Donuts, Cupcakes, Waffeln und Kakao – in der Karlsfelder Mittelschule gibt es jetzt ein Schülercafé. „Das Projekt ist toll, vor allem weil es auch von der Schülerschaft initiiert wurde“, betont Bürgermeister Stefan Kolbe, der bei der Eröffnung dabei war. „Ich fand die Idee von Anfang an gut und habe deswegen mit 500 Euro auch eine kleine Anschubfinanzierung gemacht.“
Ins Leben gerufen wurde die Idee von Marina dos Santos Rodrigues zusammen mit insgesamt zehn Mädchen aus der 6. und 7. Klasse. „Wir haben uns in der Schule in diesem Jahr sehr viel mit dem Thema Demokratie beschäftigt und nehmen auch am Projekt ‚Demokratische Schule‘ teil“, erzählt die Jugendsozialarbeiterin der Karlsfelder Mittelschule. „In diesem Zusammenhang ist sehr viel über Mitbestimmung und Beteiligung gesprochen worden. Unter anderem hatten die Schüler die Möglichkeit, sich selbst ihre perfekte Schule zu bauen. Dabei ist unter anderem herausgekommen, dass sie keinen Ort haben, an den sie sich zurückziehen und chillen können. So kamen wir auf die Idee des Schülercafés.“
Projekt soll noch wachsen
Durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde hätten die Schülerinnen zudem die Möglichkeit gehabt, Bürgermeister Stefan Kolbe persönlich im Rathaus zu treffen. „Das war etwas ganz Besonders für sie“, so Marina dos Santos Rodrigues weiter. „Die Mädchen haben zudem gemerkt, dass man etwas erreichen kann, wenn man sich für etwas einsetzt.“ Mitmachen dürfen beim Schülercafé alle Schüler der Mittelschule. „Momentan sind es nur Mädchen, aber ich hoffe, dass irgendwann auch mal Jungs dabei sind. Das Projekt ist ja offen für alle und soll noch wachsen“, sagt Marina dos Santos Rodrigues. „Das Konzept an sich ist partizipativ, das heißt, es kommt im Grunde alles von den Schülern. Ich bin nur unterstützend dabei.
Anni, Denisa, Eliana, Ema, Emily, Marina, Mimoza, Miray, Miriam (alle 6g) und Viktoria (7g) haben für den Aufbau des Schülercafés sogar ihre Pfingstferien geopfert. „Sie haben sich super engagiert. Wir haben gemalert und gehämmert – und das alles freiwillig“, erzählt Marina dos Santos Rodrigues. „Entwickelt haben die Schülerinnen das Ganze in relativ kurzer Zeit. Sie haben wirklich tolle und beeindruckende Kompetenzen gezeigt. Das ist auch für mich toll zu sehen.“
„Von Schülern für Schüler“
Geöffnet hat das Schülercafé in der Regel von 13 bis 14 Uhr. „Es soll ein Ort der Begegnung sein, an dem die Schüler soziale Kontakte pflegen und auch spielen können, aber auch ein Ort zum Runterkommen und Chillen“, betont auch Hakan Özcan, Rektor der Karlsfelder Mittelschule. „Unsere Schüler sind die wichtigsten Personen hier. Ich freue mich sehr, dass sie nun einen Raum haben, an dem sie ihre freie Zeit verbringen können. Es ist Ort von Schülern für Schüler.“
Die Preise im Schülercafé sind günstig, alles kostet einen Euro. Die Schülerinnen machen dabei im Übrigen alles selbst – vom Backen bis hin zum Verkaufen. „Es gibt einen Schichtplan, in den sie sich eingetragen haben, so dass immer zwei bis drei Mädchen von Montag bis Donnerstag an der Theke sind“, so Marina dos Santos Rodrigues. „Wir freuen uns im Übrigen auch schon sehr auf die beiden nächsten Schulveranstaltungen, bei denen wir schon ein fester Bestandteil sind.“
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