Hauptamt trifft Ehrenamt
Seit fünf Jahren leitet Dennis Behrendt den BRK-Rettungsdienst Dachau
In den Rettungswachen in Gröbenried, Markt Indersdorf und Odelzhausen schlägt das Herz des BRK (Bayerische Rote Kreuz) Kreisverbandes Dachau. Seit 2015 leitet Dennis Behrendt den BRK-Rettungsdienst. Dank neuer Strukturen und mehr Verantwortung bei den Führungskräften sind die Rettungswachen an den drei Standorten sehr gut aufgestellt. Hauptamt und Ehrenamt greifen eng verzahnt ineinander.
"Neue Ära"
Als Dennis Behrendt am 1. Juli 2015 zum Leiter Rettungsdienst ernannt wurde, war das neue Notfallsanitätergesetz erst kürzlich in Kraft getreten. "Mit seinen Regeln und Vorschriften über die Ausübung des Berufs mit allen fachlichen, personalen und sozialen Kompetenzen legte es den Grundstein für eine neue Ära im Rettungsdienst", berichtet er. Behrendt erkannte die Chance und stellte den Rettungsdienst auf neue Beine. "Die Anforderungen waren immer schon hoch, und wir hatten Personalmangel", berichtet er. Es gab 2015 nur einen Auszubildenden im Berufsbild Notfallsanitäter im Kreisverband. Die Lösung lautete: konsequente Fortbildung der Mitarbeiter, Nachwuchsförderung, Ausbildung und mehr Verantwortung für die Führungskräfte. Zusätzliches Personal wurde eingestellt. Kleine Teams aus Fach- und Führungskräften wurden an Entscheidungsprozessen beteiligt. "Früher wurde alles von unserer Hauptwache aus Dachau gesteuert. Jetzt wickeln die Rettungswachen ihre operativen Aufgaben selbstständig ab. Das hat die Infrastruktur verbessert und stärkt die einzelnen Standorte", so Behrendt. Er selbst konnte sich auf die strukturelle Weiterentwicklung des Rettungsdienstes konzentrieren: "Ich habe mich immer gefragt: Wie sieht ein moderner Rettungsdienst aus?" Auch Möglichkeiten zur Digitalisierung würden sinnvoll genutzt. „Das dient der Patientensicherheit und gibt den Mitarbeitern die Gelegenheit, ihre gute Arbeit auch schnell und sauber zu dokumentieren“, sagt Behrendt. Synergien würden stärker genutzt, beispielsweise in der Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr.
Acht Ausbildungsplätze
Heute bietet das BRK Dachau pro Jahr acht Ausbildungsplätze an. "In Spitzenzeiten haben wir so 24 Azubis", betont Behrendt. Auch die Zahl der Absolventen im Bundesfreiwilligendienst beim BRK wurde erhöht. Besonders freut ihn, dass in den letzten fünf Jahren alle Auszubildenden ihre Prüfung mit großem Erfolg bestanden haben und übernommen wurden. Alle arbeiten bis heute im BRK-Rettungsdienst im Landkreis Dachau. In regelmäßigen Fortbildungen qualifizieren sie sich für Führungsaufgaben. Tobias Weber ist das beste Beispiel. Mit einem Notendurchschnitt von 1,3 erzielte er 2018 das beste Examen in der Berufsfachschule und entschloss sich, als Notfallsanitäter in der Rettungswache in Gröbenried zu bleiben. Jetzt ist er selbst Praxisanleiter und organisiert Fortbildungen für seine Kollegen.
Schnittpunkte zur Jugendarbeit
Der Neubau der Rettungswache Odelzhausen im Jahr 2017 sei nochmal ein großer Schritt nach vorne gewesen, so Behrendt. Der Standort wurde zur Lehrrettungswache. Durch die Erweiterung um einen Gruppenraum ergaben sich zudem Schnittpunkte zum Jugendrotkreuz, dessen Jugendarbeit sehr wichtig ist. "Dieses ganzheitliche Engagement wurde auch vom Vorstand des BRK-Kreisverbandes gesehen. So berief er Behrendt 2017 zum stellvertretenden BRK-Kreisgeschäftsführer. "Nur mit bestens ausgebildetem Personal und hohem Engagement kann das BRK als Hilfsorganisation für die Menschen im Landkreis da sein. Diesen hohen Anspruch konnten wir in den vergangenen Jahren verwirklichen und ständig weiterentwickeln, auch und gerade dank Dennis Behrendt, der überall hoch geschätzt wird. Gerade die Verzahnung von Hauptamt und Ehrenamt ist uns überaus wichtig. Aufgrund der gestiegenen Anforderungen ist die Einbindung von Ehrenamtlichen in den Rettungsdienst schwieriger geworden. Dennis Behrendt engagiert sich hier mustergültig – wir haben einen tollen Leiter Rettungsdienst", sagt BRK-Kreisvorsitzender Bernhard Seidenath. Und Behrendt betont: "Das Vertrauen, das der Vorstand und der Kreisgeschäftsführer in mich gesetzt haben, konnte ich an das Team weitergeben. Gerade jetzt in Corona-Zeiten zeigt sich, wie zuverlässig und kompetent wir helfen."
Freiwilligenarbeit stärken
Seine Ziele für die Zukunft sind klar: Die Strukturen weiter ausbauen, um den Bürgern im Landkreis weiterhin als moderner Rettungsdienst vor Ort zur Verfügung zu stehen, den Bereich der Freiwilligenarbeit für Menschen, die sich sozial engagieren wollen, stärken, und die Förderung des Ehrenamtes mit einer Vernetzung von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Er arbeitet an einem modernen Ehrenamt, das auch Berufstätige nutzen können, denn: "Das Ehrenamt ist identitätsstiftend für das Rote Kreuz".
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