„Großer Zusammenhalt“
Die Karlsfelder Feuerwehr besteht seit 154 Jahren
„Florian Karlsfeld“ tönt es aus den Lautsprechern im Geräte- und Maschinenhaus der Freiwilligen Feuerwehr Karlsfeld, wenn die Mannschaft zu einem Einsatz gerufen wird. In kürzester Zeit sind die Feuerwehrleute dann vor Ort, denn gehandelt werden muss schnell. „Umgezogen wird hier vor Ort, dann geht es gleich in die Fahrzeuge“, erzählt Hauptfeuerwehrmann Thomas Theil. „Im Grunde ist es so, dass jeder Handgriff sitzt. Wir sind eine sehr eingeschweißte Truppe und haben einen großen Zusammenhalt. In den Einsätzen ist es entscheidend, dass wir uns komplett aufeinander verlassen können.“ Die Freiwillige Feuerwehr Karlsfeld verfügt über 75 Aktive, dazu kommt noch die Jugendgruppe mit acht Jugendlichen.
Zu 200 bis 250 Einsätze rückt die Karlsfelder Feuerwehr in der Regel pro Jahr aus – das sind dann unter anderem Hilfeleistungen aus den Bereichen Brandbekämpfung, technische Hilfe, und Katastrophenschutz. „Jeder Einsatz ist anders. Wir können mit unserem Fuhrpark, der unter anderem auch aus acht Löschfahrzeugen und zwei Drehleitern besteht, auf alle Eventualitäten reagieren.“ Das Einsatzgebiet ist identisch mit dem Gemeindegebiet. „Natürlich werden wir aber auch mal nach Dachau gerufen, um die dortige Feuerwehr zu unterstützen. Das kommt immer auf das jeweilige Meldebild an“, betont der 27-Jährige.
Lange Tradition
Alle Meldungen, die die Feuerwehr betreffen, werden für die Landkreise Fürstenfeldbruck, Starnberg und Dachau von der Integrierten Leitstelle in Fürstenfeldbruck koordiniert. „Von dort wird dann unsere Einsatzzentrale hier vor Ort alarmiert.“ Derjenige, der zuerst im Gerätehaus eintrifft, ist automatisch auch für die Betreuung der Einsatzzentrale zuständig. „Das ist im Grunde das Herz unserer Feuerwehr. Hier läuft während eines Einsatzes alles zusammen“, betont Thomas Theil, der seit 13 Jahren bei der Feuerwehr ist. In Nachbesprechungen werden die jeweiligen Einsätze dann nochmals durchgegangen. „Wir haben untereinander ein freundschaftliches Verhältnis. Da kann man über alles reden, auch wenn die Einsätze schwierig waren.“
Die Freiwillige Feuerwehr Karlsfeld kann auf eine lange Tradition zurück blicken. Gegründet wurde sie von einigen Bürgern im Jahr 1862. Die Gerätschaften bestanden damals aus zwölf Wassereimern, drei Feuerleitern, einigen Feuerpatschen, Einreißhaken sowie Helmen und Gurten für die Mannschaft. 21 Jahre später folgt mit einer Saug- und Druckspritze die erste große Anschaffung der Freiwilligen Feuerwehr Karlsfeld. Im gleichen Jahr kam auch noch eine fahrbare zweiteilige Schubleiter dazu. Das hat sich mittlerweile natürlich geändert, denn die Karlsfelder Feuerwehr verfügt über einen großen Fuhrpark, zu dem im Übrigen auch ein Rettungsboot für Einsätze am Karlsfelder See gehört. Untergebracht sind die Fahrzeuge im Gerätehaus in der Falkenstraße 32, das 1994 eingeweiht wurde. Das Haus verfügt über zwölf Stellplätze und einen 23 Meter hohen Schlauchturm, in dem die Schläuche zum Trocknen aufgehängt werden.
„Tag der offenen Tür“
Am Samstag, 16. April, haben Interessierte die Möglichkeit einen Blick hinter die Kulissen zu erhaschen, denn dann öffnet die Freiwillige Feuerwehr Karlsfeld ihren Türen und Tore. Zwischen 10 und 16 Uhr können dann die einzelnen Fahrzeuge besichtigen werden. Zudem steht die Mannschaft für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Im Rahmen von Führungen durch das Gerätehaus kann sich jeder selbst einen Eindruck verschaffen, was hinter den Kulissen der Freiwilligen Feuerwehr Karlsfeld geschieht. Wer schon immer mal einen Feuerlöscher ausprobieren wollte, kann sich am Löschtrainer im Hof versuchen. Hier werden verschiedene Arten von Bränden nachgestellt, die dann von den Besuchern unter Aufsicht gelöscht werden können.
Auch die Kinder können – wie echte Feuerwehrleute – mit dem Strahlrohr an der Löschwand üben. „Ab zwölf Jahren dürfen sich interessierte Kinder in unserer Jugendgruppe anmelden“, erklärt Thomas Theil. „Wir werden vor Ort hierzu einen eigenen Infostand haben, wo sich Kinder und ihre Eltern über die Aktivitäten unserer Feuerwehrkids informieren können. Die Mitgliedschaft ist beitragsfrei – der Spaß kommt bei uns keinesfalls zu kurz.“ Im Übrigen ist die Freiwillige Feuerwehr Karlsfeld auch immer auf der Suche nach weiteren Aktiven. „Wir haben ja mittlerweile über 20.000 Einwohner. Vielleicht ist der eine oder andere dabei, der sich für einen Dienst bei der Feuerwehr interessiert. Wir würden uns sehr freuen.“
Mit günstigen Preisen ist den ganzen Tag für das leibliche Wohl gesorgt – es gibt Kaffee und Kuchen sowie Schmankerl vom Grill. Der Erlös kommt dem Verein der Feuerwehr Karlsfeld und dessen Kinder- beziehungsweise Jugendgruppe zu Gute. Der „Tag der offenen Tür“ findet bei jedem Wetter im Gerätehaus statt. Weitere Informationen können im Internet unter www.feuerwehr-karlsfeld.de abgerufen werden.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH