Junge Truppe mit Leidenschaft
Freiwillige Feuerwehr Großhadern lädt zum Tag der offenen Tür ein
Man bleibt oder man bleibt nicht. "Für die Feuerwehr muss man eine Überzeugung haben, diese Leidenschaft, dann passt es", sagt Markus Stadler. Er ist Abteilungsführer der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Großhadern und er hat diese Überzeugung. Seit bereits 20 Jahren.
Eine junge Truppe sind sie bei der FF Großhadern. "Der Großteil ist unter 30 Jahre", schätzt Markus Stadler. "Zurzeit haben wir 42 aktive Mitglieder." Damit ist die Mannschaft in etwa so aufgestellt wie zu ihrer Gründung im Jahr 1892. "Die Zahl der Mitglieder betrug 9 Steiger, 27 Spritzenmänner, 6 Ordnungsmänner, 6 Zeugwarte und 2 Signalisten, zusammen 50 Mann und 10 passive Mitglieder", heißt es in der zur Gründung ausgestellten Urkunde. Zwischen Klein- und Großhadern stand der Wehr ein Wasserrevoir mit einem Fassungsvermögen von 100 Kubikmeter zur Verfügung. Zudem hatte die Brennerei ein Pumpwerk, das stündlich rund 12.000 Liter fördern konnte.
Rathaus und Wannnenbäder
Für 7.900 Reichsmark wurde 1929 die erste Motorspritze gekauft. Sie hatte eine Förderleistung von 800 bis 1.000 Liter pro Minute und eine Förderhöhe von 60 Metern. Neun Jahre später wurden Groß- und Kleinhadern in die Stadt München eingemeidet. Aus der Feuerwehr Großhadern wurde die Abteilung Großhadern der Freiwilligen Feuerwehr München.
Veränderungen durchlebt hat auch das Gerätehaus der FF Großhadern in der Würmtalstraße 126. Das Gebäude bot Räume für die Feuerwehr, diente aber auch als Großhaderner Rathaus. Neben einem Sitzungssaal und Verwaltungsräumen war auch die Polizei mit einer Arrestzelle darin untergebracht. Im Keller standen der Bevölkerung außerdem drei öffentliche Wannen- und sechs Brausebäder zur Verfügung, in den oberen Etagen befanden sich Wohnungen. Heute findet man in dem Anwesen eine Kindertagesstätte, einige Wohnungen und natürlich das Gerätehaus der FF Großhadern.
Ausbildung ab 16 Jahren
Auf durchschnittlich 200 Einsätze pro Jahr kommt die FF Großhadern heute. Die Ehrenamtlichen werden dabei nicht nur zu Bränden gerufen, sondern natürlich auch zu Unfällen und Unwetterschäden. Um diese Hilfe an den Bürgern zu gewährleisten, absolvieren die Mitglieder jährlich mehr als 2.000 Stunden an Aus- und Fortbildung. "Alle zwei Wochen haben wir eine Übung und einmal im Monat treffen wir uns zum Pflegedienst, das heißt, dass die Geräte gereinigt werden", erklärt Asim Zejnuli, der für die Öfffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Einmal pro Woche trifft sich auch die Jugendfeuerwehr. "Das sind die Zwölf- bis 16-Jährigen. Sie lernen bei uns die Grundsätze der Feuerwehr, machen Leistungsprüfungen und nehmen an Wettkämpfen teil. Außerdem veranstalten wir regelmäßig Hüttenwochenenden für sie", sagt Markus Stadler. Sieben Jugendliche seien derzeit dabei. "Leider bislang nur Jungs und keine Mädchen", so Stadler. "Über motivierten Nachwuchs freuen wir uns immer."
Mit 16 Jahren kommen die Jugendlichen zu den Erwachsenen. "Jeder, der 16 Jahre oder älter ist, kann sich bei uns zur Feuerwehrfrau oder zum Feuerwehrmann ausbilden lassen", sagt Stadler. "Aufgrund des Uni-Standortes München haben wir eine hohe Fluktuation. Viele lassen sich ausbilden und sind dann weg. Andererseits kommen aber auch immer wieder Neuzugezogene zu uns, die schon in ihrem Heimatort bei der Freiwilligen Feuerwehr waren und hier weitermachen wollen." Bei all dem sei man natürlich auch auf verständnisvolle Arbeitgeber angewiesen. Schließlich könne der Piepser jederzeit losgehen. "In der Regel haben wir da aber keine Schwierigkeiten."
Kameraden auf dem Laufsteg
Wer die FF Großhadern kennenlernen möchte, hat am Samstag, 11. Juni, ausführlich Gelegenheit dazu. Um 11 Uhr beginnt ein Tag der offenen Tür in der Würmtalstraße 126, der in diesem Jahr unter dem Motto "FIRETAGE vor Ort" steht. "Das ganze Jahr steht unter dem Motto FIRETAGE, denn die Freiwillige Feuerwehr München, zu der die Abteilung Großhadern gehört, wird in diesem Jahr 150 Jahre alt. Am 11. Juni wird es unter anderem Einsatzvorführungen, eine Fahrzeug- und Geräteschau, eine Tombola und ein Feuerlöschtraining geben", sagt Markus Stadler. Außerdem geplant: eine Modenschau einsatzspezifischer Kleidung. Für die Kinder sind eine Hüpfburg und eine Spritzwand im Programm.
Weitere Infos über die FFW Großhadern gibt es unter www.ffgr.de im Internet.
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