Dunkle Zeit ist Einbruchszeit
Mit den Tipps der Polizei den Einbrechern ein Schnippchen schlagen
Es ist jedes Jahr dasselbe. Sobald die Uhren zurückgedreht werden, fängt die Zahl der Wohnungseinbrüche zu steigen an. Deswegen hat die Polizei den 27. Oktober zum „Tag des Einbruchschutzes“ erklärt. „Wir wollen die Bevölkerung für das kriminalistisch seit Jahren feststellbare Phänomen sensibilisieren“, betonte Andreas Ruch von der Germeringer Polizeiinspektion. Er vermutet, dass die organisiert operierenden Tätergruppen, die oft aus Osteuropa stammen, die früh einsetzende Dunkelheit nutzen, um unbeaufsichtigte Objekte zunächst auszukundschaften und anschließend dort einzubrechen. „Bei den Dämmerungswohnungseinbrüchen, die nur wenige Minuten dauern, haben es die Täter auf leicht zu transportierende Gegenstände wie Schmuck, Bargeld oder Handys abgesehen“, wusste Ruch. Das Schlimme: Oft ist der reine materielle Schaden gar nicht so groß, aber viele Wohnungsinhaber sind anschließend psychisch stark belastet. „Sie können die Vorstellung nicht ertragen, dass jemand Fremder in ihre Intimsphäre eingedrungen ist und persönlichste Dinge 'beschmutzt' hat“, berichtete Ruch.
Die Germeringer Polizei hatte deswegen einen Infostand zum Thema Einbruchsprävention aufgebaut. Der neue Chef der Germeringer Polizei, Jürgen Voraberger und Stellvertreter Andreas Ruch sprachen mit Passanten, aber auch Vorgänger Klaus Frank hatte sich bei diesem wichtigen Thema als Ansprechpartner zur Verfügung gestellt, den Bürgern Tipps gegeben und Flyer verteilt.
Verdächtiges melden
„Für uns ist bei der Bekämpfung dieser Kriminalitätsform wichtig, dass die Bürger aufmerksam sind und bei verdächtigen Beobachtungen die örtlich zuständige Polizeidienststelle informieren oder den Polizei-Notruf unter 110“, sagte Ruch.
Und was versteht die Polizei unter „verdächtigen Beobachtungen“? „Zum Beispiel vor einem Anwesen stehende ortsfremde Personen oder in Fahrzeugen mit auswärtigen Kennzeichen sitzende Personen, die möglicherweise geeignete Objekte ausspionieren könnten“. In diesem Zusammenhang appelliert die Polizei, dass Nachbarn über eine längere Abwesenheit und über die arbeitsbedingte übliche Abwesenheit informiert werden. „So sind die Nachbarn im Falle von lauten Geräuschen in Nachbarwohnungen sensibilisiert und können reagieren“.
Sicherheitstipps beherzigen
Die Polizei hatte außerdem Tipps für Hausbewohner, die mehr Sicherheit schaffen. So können sich Bürger von Kriminalhauptkommissar Heggmeier zu Themen wie „Einbau von Schlössern an Fenstern und Terrassentüren“ beraten lassen (Kripo Fürstenfeldbruck: Telefonnummer 08141/612-397). Viele Sicherheitsmaßnahmen sind ohne großen Aufwand zu realisieren. Zum Beispiel sollten Hauseingänge von Mehrfamilienhäusern immer geschlossen bleiben, genauso die Fenster und Türen, wenn man das Haus verlässt. Wenn es klingelt, sollten Türspion und Sperrbügel verwendet werden. Fremde Personen im Haus oder auf Nachbargrundstücken sollten angesprochen werden. Zeitschaltuhren erwecken den Eindruck einer bewohnten Wohnung. Keine Schlüssel unter die Türmatte legen, Eingangstüren abschließen und nicht nur ins Schloss ziehen sind weitere Sicherheitsmaßnahmen. Rollläden sollten in der Nacht immer und tagsüber keinesfalls geschlossen werden, bei Schlüsselverlust muss der Schließzylinder ausgewechselt werden und wenn man in den Urlaub fährt, sollte eine Vertrauensperson beauftragt werden, dass sie sich um die Wohnung kümmert.
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