Der Mann für den Klimaschutz
Pascal Luginger möchte Energiewende in Germering umsetzen
Seit einem Jahr hat die Stadt Germering einen eigenen Klimaschutzbeauftragten: Pascal Luginger. Erst vor kurzem hatte der studierte Umweltplaner zu „Wärmewochen“ eingeladen. Dabei gab es Vorträge zu Themen wie „Heizungserneuerung“ und „Sanierung“, Führungen zur Energiezentrale, zum Biomasseheizwerk und zum neuen Holzhaus am Abenteuerspielplatz. Auch der Energienutzungsplan Germering, an dessen Erstellung Luginger beteiligt war, war Thema eines Vortrags. Anhand eines Maßnahmenkatalogs sollen nachhaltige Projekte umgesetzt werden. Anfang nächsten Jahres wird der Plan fertig sein, freute sich Luginger im Rahmen der Bürgerversammlung.
Ein weiterer Schwerpunkt von Luginger ist die Umsetzung der Energiewende. „Jeder zweite Haushalt in Germering heizt noch mit Heizöl“, bedauerte der Klimaschützer. Deswegen bietet er zusammen mit der Verbraucherzentrale eine kostenlose Energieberatung an, die Möglichkeiten zum Wechseln und Fördergelder aufzeigt und es werden Energieberater für den Einsatz in Germering ausgebildet.
Großes Lob richtete Luginger an die Große Kreisstadt. Er sei erstaunt, wieviel die Stadt in der Vergangenheit bereits zum Klimaschutz beschlossen und umgesetzt hat. „Germering ist seit fast 30 Jahren Mitglied im Verein Klimabündnis“, staunte er. Seit den 1970-er Jahren wird der Stadtrat vom Umweltbeirat begleitet, „der mit den Leitlinien zum Klimaschutz einen Meilenstein gesetzt hat“. Seit etwa zehn Jahren gebe es dank des Klimaschutzkonzepts des Landkreises eine Übersicht über den Energieverbrauch im Stadtgebiet. Gleichzeitig wurden Nahwärmenetze realisiert und das kommunale Energiemanagement eingeführt. Jetzt sollen neue Konzepte bei der Gestaltung der Freiflächen und im Radverkehrsnetz das Ganze abrunden.
Was die Zukunft betrifft, so ist Luginger pessimistisch: „Es wird ungemütlicher werden“, ist er sicher. Das erfordere ein gemeinsames Handeln. Er plane deswegen, gemeinsam mit der engagierten Germeringer Bürgerschaft, „einerseits die Treibhausgasemissionen in Germering zu senken und andererseits die Stadt auf höhere Temperaturen und längere Trockenphasen vorzubereiten“. Dafür entwickelt er den „Germeringer Klimaplan“. Der erste Teil befasst sich mit der Senkung von Emissionen. Der Fokus liegt auf der Energieversorgung durch regenerative Strom- und Wärmequellen. Der nächste Teil wird sich mit der Anpassung an den Klimawandel befassen. Die weiteren Teile zur Mobilität folgen im Frühjahr.
Luginger informierte, dass es in Germering eine neue Bürger-Energiegenossenschaft gebe. „Mit der Sonnensegler eG stehe ich in regelmäßigem Austausch. Ich freue mich auf die ersten Projekte“. Außerdem vernetzt er sich mit seinen Klimaschutzkollegen aus anderen Kommunen im Landkreis. „Gemeinsam koordinieren wir Aktionen wie das Klimafasten, tauschen uns fachlich aus und bringen Ideen in die Verwaltungen ein wie bei der koordinierten Messung der CO2-Emissionen“.
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