45 Prozent Strom eingespart
Erfolgreiches Energiemonitoring an der Kleinfeldschule
Fast die Hälfte des jährlichen Stromverbrauchs, nämlich 45 Prozent, konnten bei der Germeringer Kleinfeldschule eingespart werden. Dafür mussten nur die Beleuchtung auf LED umgestellt, die Nutzer zum Energiesparen angehalten und die Heizungs- sowie stromverbrauchenden Anlagen optimiert werden. Das ist das Fazit eines Pilotprojekts, das die Stadt Germering im Rahmen der Energiewende an der Kleinfeldschule durchgeführt hat. 2013 wurde dafür ein Energiemanagement eingerichtet. Manfred Ernst, Leiter des Energiemanagements und Werkstudent Stephan Killer stellten die Ergebnisse vor kurzem vor. „Wir befinden uns in der Abschlussphase“, so Killer, der sich das Projekt für seine Master-Arbeit ausgesucht hatte. Ausgangspunkt der Studie war die Erkenntnis, dass der Energieverbrauch bei den kommunalen Liegenschaften gesenkt werden könne, wenn der Verbrauch der Liegenschaften stündlich analysiert, die Ergebnisse ausgewertet und an den „Stellschrauben“ gedreht wird. Bisher wurden die Verbrauchswerte einmal im Jahr dokumentiert. „Ein schnelles Reagieren war nicht möglich“, berichtete Manfred Ernst.
Große Umbauten oder Sanierungen waren beim Energiespar-Projekt nicht notwendig. „Wir arbeiteten im Bestand“, sagte Ernst. Herzstück der Untersuchung war ein Energiemonitoring anhand dessen der Stromverbrauch pro Tag und Stunde festgestellt werden konnte. Per Funk wurden sämtliche Verbrauchsdaten erfasst. Sehr schnell konnten die Energiemanager dabei Stromverschwendungen feststellen: Ein Licht war nicht ausgeschaltet worden, trotz Ferienzeit blieb der Stromverbrauch in einigen Bereichen hoch oder stieg an bestimmten Tagen sogar an. Dank der stündlichen Übermittlung von Daten konnten solche „Ausreißer“ festgestellt und behoben werden. Dabei mussten zum Teil nur die Einstellungen angepasst werden. Zum Beispiel bei Bewegungsmeldern, die auch außerhalb der Schulzeiten aktiviert waren oder bei der automatischen Tiefgaragenlüftung, die am Wochenende lief, die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit wurde bei Beleuchtung und Heizung berücksichtigt und so weiter.
Leuchtstoffröhren durch LED-Leuchten ersetzt
Am meisten Strom konnte beim Licht eingespart werden, nämlich 30 Prozent. Das sind rund 15.000 Euro im Jahr. In der Kleinfeldschule wurden die Leuchtstoffröhren durch LED-Leuchten ausgetauscht. Und da immer wieder vergessen wurde, Licht auszuschalten, wurden in den Schulfluren statt der Kippschalter Schalter mit Zeituhren eingebaut.
Zehn Prozent der Stromkosten konnten in der Kleinfeldschule durch eine Optimierung der Heizungsanlage eingespart werden. Hier wurden beispielsweise Heizkessel entkalkt, die Heizungseinstellungen optimiert und die Pumpe ausgetauscht. Weitere fünf Prozent haben die Schüler, Lehrer und Nutzer durch stromsparendes Verhalten eingespart. Ihnen wurde vorher erklärt, wie sie am besten Energie einsparen könnten. In den höheren Grundschulklassen wurde das Energiesparen sogar in den Unterricht eingebaut. „Insgesamt konnte der jährliche Energieverbrauch von rund 15 Vier-Personen-Haushalten eingespart und viele Tonnen Co2-Ausstoßes eingespart werden“, freute sich Ernst. Aber das Stromsparpotenzial ist noch nicht ausgeschöpft. So könnten noch Fenster gedämmt und dank Fotovoltaik eigener Strom produziert werden. Ernst forderte, dass jetzt auch bei den anderen städtischen Liegenschaften wie Stadthalle, Rathäuser, Bauhof, Schule, Kindergärten, Sportstätten und Feuerwehren Strom gespart werde und die privaten Betriebe und Haushalte sollten nachziehen.
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