"Kein Kavaliersdelikt"
Bürger wollen Gehwegparker nicht länger dulden
Autos, die auf Geh- oder Radwegen abgestellt sind: Solche Falschparker sind ein stadtweites Ärgernis, so auch in Sendling. Auf der dortigen Bürgerversammlung forderte eine Bürgerin nun mehr Kontrollen. Konkret ging es um den Radweg auf der Plinganserstraße zwischen Margaretenplatz und Lindenschmitstraße. Dieser sei immer wieder durch Falschparker blockiert, beklagte sie. Die Bürgerversammlung empfahl, die gewünschten Kontrollen durchzuführen.
Im Nachbarviertel sieht es ähnlich aus: "Immer mehr Sorgen bereitet uns die Parksituation", berichtete Ludwig Weidinger der Bürgerversammlung im Münchner Süden (Bezirk 19). Der Bezirksausschutzvorsitzende sprach von immer größerem Parkdruck. Das Ergebnis: "Die Gehwege werden verstellt." Insbesondere in der Goldbergstraße sollen Falschparker künftig stärker verwarnt werden, empfahl die Bürgerversammlung. Auch rund um die Herterichschule wünschen sich die Bürger mehr Kontrollen, weil dort sogar vor der Feuerwache "Elterntaxis" im Halteverbot abgestellt werden. "Das kann so nicht weitergehen, dass alles zugestellt wird", so ein Anwohner.
Keine Behinderung, keine Strafe?
Keine Chance hatte indes der Vorschlag, beim Falschparken Unterschiede zu machen: Wenn Gehwegparker niemanden behindern, sollten sie nicht bestraft werden meinte ein Bürger. Für Fußgänger genügen 1,5 Meter Breite zum Durchkommen, so seine Argumentation, nur Falschparker, die weniger Platz ließen, sollten zur Kasse gebeten werden. Diese Idee fand bei der Bürgerversammlung keine Zustimmung.
"Das ist ein Sicherheitsrisiko"
Auch Laimer Bürgerversammlung hat vor kurzem in mehreren Empfehlungen angeregt, das Gehwegparken künftig besser zu ahnden. Gehwege sind laut StVO ein Schutzraum für Fußgänger, begründeten die Antragsteller ihren Vorstoß. Parken Autos auf dem Gehweg, seien Fußgänger gezwungen, auf die Fahrbahn auszuweichen. „Stellen Sie sich vor, umgekehrt träfen sich Fußgänger zum Ratschen auf der Fahrbahn“, so die Bürgerin. Gehwegparken sei kein Kavaliersdelikt, sondern ein Sicherheitsrisiko für Fußgänger.
Das städt. Mobilitätsreferat spielte den Ball in Laim an die Polizei weiter: „Das ist Sache der Polizei“, sagte die Behördenvertreterin. „Wir handeln, wenn die Feuerwehr nicht mehr durchkommt – sonst grundsätzlich nicht.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH