"Die Kinder sollen dort spielen können!"
Bezirksausschuss will Wartezeit bis zur Neugestaltung überbrücken dürfen
Seit langem wünschen sich die Sollner einen zeitgemäßeren Spielplatz auf der Grünfläche in der Allescher Straße. Vor zwei Jahren hatte die Stadt die Modernisierung zugesichert; jetzt im Juli wurden die Planungen dem Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19) vorgestellt. Wegen der hohen Kosten (500.000 Euro) sei mit der Umgestaltung aber erst 2023 zu rechnen, teilte die Stadt dabei mit.
Baubeginn erst 2023?
Dies erneute lange Wartezeit will das Bürgergremium für alle Nutzer des Platzes verkürzen und bot an, vorab jeweils ein neues Spielgerät für jüngere und für ältere Kinder zu finanzieren. Die Alternative, wegen der hohen Kosten zunächst einen Teil des Platzes herzurichten und dann den nächsten, ist nicht sinnvoll: Dies käme laut Stadt nochmals 10 Prozent teuerer und würde auch eine zusätzliche Ausschreibung der Arbeiten erfordern.
Bis zu 60.000 Euro in die Hand nehmen?
„Es ist nicht Aufgabe der Bezirksausschüsse, überall dort einzuspringen, wo die Stadt kein Geld hat“, sagte Ludwig Weidinger, Vorsitzender des BA 19. Gleichwohl könne der Bezirksausschuss 40.000 bis 60.000 Euro Bürgergeld für mindestens zwei Spielgeräte in Aussicht stellen. Dann müsse die Stadt entscheiden, ob sie das Angebot des BA annehmen wolle. Das städt. Baureferat könnte im Fall einer Zustimmung beide Spielgeräte im kommenden Jahr aufstellen.
Gibt es weitere Verzögerungen?
Reinhold Wirthl (CSU) kritisierte die hohen Kosten für den Spielplatzumbau. „Mir fehlt für 500.000 Euro jegliches Verständnis“, meinte er, „will sich da ein Landschaftsarchitekt verewigen?“ Monika Reim (SPD) erklärte, dass die hohen Kosten nicht wegen der Spielgeräte zusammenkommen, sondern zum Teil wegen der kostenintensiven Bodenproben. Für Wirthl ist der teuere Umbau dennoch ein „illusorisches Projekt“, bei dem neben der langen Bauzeit von wohl einem Jahr womöglich mit weiteren zeitlichen Verzögerungen zu rechnen sei. Wirthl sprach sich daher für eine schrittweise Modernisierung des Spielplatzes aus: „Ich will einen Umbau in Teilabschnitten, damit die Kinder dort spielen können!“
Das Geld fehlt
Auch eine solche abschnittsweise Modernisierung könne allerdings erst 2023 beginnen, erläuterte Ludwig Weidinger (CSU), denn es sei schlicht kein Geld für dieses Vorhaben da. Der für die Sanierung von Spielplätzen vorgesehene Topf der Stadt sei unterfinanziert, kritisierte er. Gerade in einer weiter wachsenden Stadt müsse sich daran etwas ändern.
Signal für die Anwohner
„Mit den von uns finanzierten beiden Geräten wäre der Platz wenigstens weiterhin bespielbar“, meinte Peter Sopp (Grüne). „Das wäre ein wichtiges Signal an die Anwohner, dass sich hier etwas tut!“
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