Walzer bis zum Faschingsdienstag
Stadtschlüssel an Narrhalla-Prinzenpaar übergeben
„Der Fasching ist kurz – deswegen ist keine Zeit für lange Reden“, sagte Bürgermeister Josef Schmid bei der Inthronisation des Prinzenpaars der Narrhalla für die diesjährige Faschingssaison und der offiziellen Übergabe des Stadtschlüssels auf dem Münchner Marienplatz. Dem neuen Faschingspaar Andrea II. (Andrea Aicher) und Christian II. (Christian Schöttl) samt dem Präsidium mit Präsident Günther Grauer und dem Elferrat der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla, konnte dies nur Recht sein. Schließlich standen einige Punkte auf dem Programm, die ab 11.11 Uhr bis pünktlich zum Beginn des Rathaus-Glockenspiels um 12 Uhr abgearbeitet werden mussten. Feierlich wurde die Prinzessin mit einem Diadem gekrönt und dem Prinzen wurde ein repräsentativer Ring angesteckt.
„Circus, Circus“
Außerdem gab es einen kleinen Einblick in das diesjährige Showprogramm, das unter dem Motto „Circus, Circus“ steht. Als selbstständiger Marktkaufmann hatte sich der Prinz eine bunte Zirkusrevue als Rahmenprogramm für seine Regentschaft gewünscht. In ihren bunten Clownskostümen wirbelte die Narrhalla-Garde temperamentvoll über die Bühne. Da wurde ein Gardemädchen zum „Sprungseil“ über das die anderen hüpften, da formierte sich die Gruppe zur Menschenpyramide und ein Stelzengeher stolzierte auf seinen verlängerten Beinen hin und her. Großen Applaus spendeten die Münchner, die zahlreich gekommen waren. Sie hätten am liebsten gleich die ganze Show gesehen.
Doch dafür müssen sie sich auf die Münchner Faschingsbälle und -veranstaltungen begeben (www.narrhalla.de). Daneben tritt die Narrhalla in Kinderheimen, Krankenhäusern, Schulen und anderen sozialen Einrichtungen auf. Schließlich stehe der diesjährige Fasching unter dem Slogan „Fasching hat Herz – mia san dabei“, erklärte Narrhalla-Vize Günter Malescha.
Elegant drehte sich das Prinzenpaar beim ersten Prinzenwalzer, in den die Prinzenpaare befreundeter Faschingsgesellschaften nacheinander einstiegen. Dabei war vor ein paar Tagen nicht einmal sicher gewesen, ob die Münchner in diesem Jahr überhaupt ein Prinzenpaar haben würden. Die designierte Prinzessin Cornelia II. musste schweren Herzens nach einem Autounfall ihr Amt niederlegen. Sie hatte sich einen komplizierten Mittelfußbruch zugezogen. Nachdem auf die Schnelle mit Andrea II. Ersatz gefunden wurde, hieß es für die neue Prinzessin für den Auftritt „üben, üben, üben“. Der Aufwand hat sich gelohnt. Andrea II. bewies, dass sie keinesfalls nur ein Notnagel ist.
Ihre erste offizielle Aufgabe als Faschingsprinzessin, die Verleihung der Faschingsorden an verschiedene Würdenträger und Stadträte, gelang jedenfalls charmant und problemlos. Für Christian II. gab es eine besondere Überraschung. Der akademische Bildhauer Toni Preis hatte eine Tonbüste der Tollität angefertigt, die feierlich enthüllt wurde. Seinen Aubinger Bürger unterstützte auch Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel. Er half bei der Organisation und überreichte eine Torte. Feierlich enthüllt wurde das Prinzenauto, das ein Münchner Autohersteller zur Verfügung gestellt hatte und das für die Faschingssaison mit einer überdimensionalen Narrenkappe auf dem Dach geschmückt worden war. Das neue Automodell könne sogar selbstständig einparken, schwärmte der Firmenvertreter. Dann aber räumte die Faschingsgesellschaft die Bühne und alle Hälse reckten sich nach oben, denn die bunten Figuren des Glockenspiels begannen sich zu drehen.
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