Sorge um das Klima
Bezirksausschuss fordert eine "Beratungsgruppe Freiham"
Eine „Beratungsgruppe Freiham“ fordert der Bezirksausschuss (BA) 22. Darin sollen Vertreter des BA 22, der Bevölkerung, der Bürgervereinigung Aubing-Neuaubing, der Arbeitsgemeinschaft Aubing-Neuaubinger Vereine sowie Mitglieder des Stadtrats, der Verwaltung und externe Fachberater über den zweiten Realisierungsabschnitt Freiham diskutieren.
"Sehr umstritten"
„Er ist in der Bevölkerung aufgrund einer Vielzahl noch ungelöster Probleme sehr umstritten“, heißt es in dem einstimmig angenommenen Antrag der Freien Wähler/ÖDP. Gerade in Hinblick auf einen möglichen Billigungsbeschluss ist die Einbindung der Bevölkerung bezüglich Einwendungen und Transparenz unabdingbar“, forderten die Antragsteller Roland Jung, Anke Roth und Klaus Ziegler. Im Februar war der Aufstellungsbeschluss zum zweiten Realisierungsabschnitt vom Planungsausschuss der Stadt gefasst worden. Neben Verkehr und Anbindung sorgen sich die Aubinger um das Stadtklima. Ebenfalls einstimmig hat das BA-Gremium einen weiteren Antrag der Freien Wähler/ÖDP zugestimmt. Darin wird die Verwaltung gebeten, „die klimatischen Auswirkungen des 2. Realisierungsabschnitts Freiham auf die gesamte Stadt darzustellen“. „Da müssen wir unbedingt dranbleiben“, stimmte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel zu. Die Aubinger befürchten, dass die Auswirkungen zum Klima und zur Durchlüftung nur in Freiham und den angrenzenden Nachbarstadtteilen untersucht werden könnten. Das habe ihnen die Verwaltung in einem Antwortschreiben mitgeteilt, erklärten die Antragsteller. „Dabei werden bei uns die Auswirkungen eher gering sein, aber in der Innenstadt dafür umso größer“, befürchtete Kriesel. Die Antragsteller erinnern daran, dass beim Aufstellungsbeschluss im Februar die Verwaltung beauftragt wurde, die Auswirkungen in der gesamten Stadt in die Untersuchung einzubeziehen, um die „Durchlüftung und den Kaltluftvolumenstrom in der Innenstadt sicherzustellen“.
Park soll reduziert werden
Die Auswirkungen der städtebaulichen Verdichtung auf das Klima haben die Aubinger schon mehrfach thematisiert. Für die Durchlüftung von Siedlungsgebieten müssten wichtige Kaltluftleitbahnen von Bebauung, die die Strömung blockierten, freigehalten werden und ein Einströmen in die bebauten Gebiete durch aufgelockerte Bebauung ermöglicht werden, hatte die Stadt in einem Antwortschreiben an die Stadtrats-ÖDP-Fraktion erklärt. Im ersten Realisierungsabschnitt seien dafür Grünkorridore, Freiflächen und Innenhöfe geplant worden. „Diese Maßnahmen werden auch für den zweiten Realisierungsabschnitt weitergeführt“, heißt es. Das Referat für Gesundheit und Umwelt betonte, dass die Grünkorridore in ihrer Breite zu erhalten, durchgängig zu planen und von Bebauung freizuhalten sind. Außerdem soll es Bäume, Dach- und Fassadenbegrünung geben. Doch der geplante Landschaftspark soll bereits für den sechsstreifigen Ausbau der A99 West reduziert werden. "Es ist davon auszugehen, dass es zu einem Eingriff in den geplanten Landschaftspark kommt“, betont die Stadt. Die städtischen Referate versuchten aber, dass der Landschaftspark wie im Wettbewerb geplant „nach wie vor weitgehend umgesetzt“ werden könne.
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