So wird der Schulweg sicherer
Konzept gegen die Gefahrenstellen in Lochhausen
Der Schul- und Kindergartenweg ist in Lochhausen mit Gefahren gepflastert. Radfahrer rasen bergab zur S-Bahn, rote Ampellichter werden ignoriert, die Fahrbahn verläuft an vielen Stellen direkt neben einem schmalen Gehweg, es gibt unübersichtliche Kurven und Übergänge fehlen. Bereits seit Jahren fordern die Eltern deswegen Abhilfe. Es hat sich ein „Arbeitskreis Schulweg Lochhausen-Langwied“ gegründet; die Bürgervereinigung Lochhausen-Langwied, aber auch der Bezirksausschuss 22 haben sich dem Anliegen angeschlossen.
Erst vor wenigen Monaten wurde eine Internet-Petition mit mehr als 300 Unterschriften beendet. „Wir fordern einen sicheren Schulweg für alle Lochhausener Kinder“, so die Initiatoren. Um dies zu erreichen, hat der Arbeitskreis ein Konzept entwickelt, mit dem die Gefahrenstellen entschärft werden könnten. Die Ideen stammen dabei von Eltern, Schulweghelfern und Bürgern aus Lochhausen. „Sie sollen als Anregungen für das Gesamtkonzept verstanden werden“, heißt es im Bürgeranliegen. Schließlich soll die Einwohnerzahl von Lochhausen von derzeit rund 7.000 in den nächsten Jahren um rund 35 Prozent steigen.
Bis zu 500 Kinder unterwegs
Die Grundschule Lochhausen wird von rund 335 Schülern besucht. Zusammen mit den rund 95 Kindern des Kindergartens an der Schussenrieder Straße und der Kita am Schubinweg mit circa 50 Kindern sind bis zu 500 Kinder zuzüglich Eltern und Geschwisterkinder unterwegs.
Die Kinder aus den Wohngebieten südlich der S-Bahn kommen teilweise mit dem Bus bis zur S-Bahn-Station Lochhausen und laufen dann in Gruppen den schmalen Fußweg entlang der viel befahrenen Lochhausener Straße bis zur Ampel. Dort überqueren sie die Straße und biegen in die Schussenrieder Straße ein. Kinder aus den östlichen Bereichen von Lochhausen müssen die breite Langwieder Hauptstraße mit der unübersichtlichen langgezogenen Kurve überqueren.
Die „gefährlichen Situationen“ hat der Arbeitskreis in seinem Konzept in „Schuleingänge“, „angrenzende Straßen“, „Bereich um die Tankstelle“ und „Baustellen-Ausfahrt Vestastraße“ eingeteilt. Dort ist der Zebrastreifen wegen der Baustellen-Ausfahrt nicht nutzbar und „momentan auch nicht mit Schulweghelfern gesichert“, bedauern die Initiatoren.
Maßnahmenkatalog
Für den Bereich „Schuleingänge“ schlagen die Initiatoren vor, unübersichtliche Fußgängerfurte durch Zebrastreifen zu ersetzen oder durch Leuchtschilder sichtbar zu machen. Bei den „angrenzenden Straßen“ könnten „Tempo-Smileys“ abbremsen. Außerdem sollte die Schussenrieder Straße Einbahnstraße werden, dann müsste der Begegnungsverkehr nicht mehr auf den Gehweg ausweichen. Mehr Halteverbote, ein breiterer Gehweg, Verkehrsinseln und Pfosten sind weitere Forderungen.
Die Müllabfuhr sollte ihre Tour nicht während der morgendlichen Stoßzeit fahren, denn dies „vergrößert und behindert das Verkehrsaufkommen unmittelbar vor Schulbeginn“, kritisieren die Initiatoren, und sie hätten gerne eine „Stadtteil-Polizei“, die darauf achtet, dass Gebote eingehalten werden. An der Lochhausener Straße müsste ein beidseitiger Geh- und Radweg errichtet werden und es müsste Querungshilfen geben genauso wie an der Langwieder Hauptstraße.
Unterführung gefordert
Bereits abgelehnt wurde der Antrag auf eine Ampel an der Langwieder Hauptstraße. Da dort Tempo 30 herrsche, sei eine Lichtsignalanlage nicht zulässig, wurde den Eltern vom Kreisverwaltungsreferat beschieden. In der Gegend an der Tankstelle gibt es seit Jahren die Forderung nach einer Unterführung der Lochhausener Straße zum Schubinweg. Dies würde Radler und Fußgänger gleichermaßen schützen und einen sicheren Verbindungsweg zwischen Lochhausen Nord und Süd schaffen. Ein neuer Fußweg soll von der Kreuzung Wiedehofweg/ Lochhausener Straße am Rand des ehemaligen Bauhofs Richtung Westen geführt werden. Zusätzlich fordern die Eltern eine Abtrennung des schmalen Gehwegs mit einem Geländer, „so dass Gruppen von wartenden Kindern nicht unbeabsichtigt auf die Fahrbahn geraten können“.
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