So schön wie Andechs
Stiftung stellt Konzept für Gut Freiham vor
„Wir wollen hier das Dorf des 19. Jahrhunderts wieder aufleben lassen“, betonte Catherine Demeter, Vorsitzende der Edith-Haberland-Wagner Stiftung. Der Generalkonservator Mathias Pfeil glaubt sogar, dass Gut Freiham „so ähnlich in der Attraktivität wie der Heilige Berg Andechs“ werden könnte. Seit 2014 gehört das Gut Freiham mit einzelnen denkmalgeschützten Gebäuden der Stiftung und langsam erwacht es aus seinem Dornröschenschlaf. Überall sieht man Kräne, Bauzäune und Gerüste um die alten Gebäude. Als erstes ist im vergangenen Jahr die Heilig-Kreuz-Kirche fertig geworden und kann nun wieder für Gottesdienste genutzt werden.
Jetzt stellte Catherine Demeter in einer ehemaligen Stallung mit stimmungsvollen Gewölbe die nächsten Schritte vor. Die Menschen sollen auf Gut Freiham wieder im Dorfgasthaus zusammen kommen. In den ehemaligen Bullenställen wird es Veranstaltungsräume geben und sogar die alte Schnapsbrennerei soll reaktiviert werden. „Dann soll es noch ein kleines Biermuseum, einen wunderschönen Pferdestall, in dem die stolzen Brau-Rösser untergebracht werden, und natürlich die dazugehörigen Koppeln geben“, berichtete Demeter. Wie in jedem alten Dorf dürfe auch das Handwerk nicht fehlen, mit Schreinern, Schlossern und mit einer Fassmanufaktur, in der die Eichenfässer noch per Hand hergestellt werden. Die alten Bäume bleiben weitgehend erhalten und werden mit Obstbäumen für die Brennerei ergänzt werden.
Drei Kinderspielplätze
Für Kinder sind drei Spielplätze vorgesehen. Einen für Kleinkinder beim Gasthaus, einen für die Großen hinter der Fassfabrik mit handgearbeiteten Holzgeräten sowie einen Indoorspielplatz für Schlechtwetter.
Gemeinsam mit der Landeshauptstadt München wurden alle Themen der Stadtplanung, des Verkehrs und des Denkmalschutzes geklärt. „Es gab ganz intensive Gespräche bis ins kleinste Detail“, sagte Generalkonservator Mathias Pfeil, der von der Zusammenarbeit mit der Stiftung schwer begeistert war. „Hier wird ein Stück Heimat bewahrt“. Immerhin sei Freiham – 1136 erstmals urkundlich erwähnt – „älter als München“, betonte Pfeil. Auch Stefan Diemerling, der im Kommunalreferat für das Gut Freiham zuständig ist, war zufrieden. Der Verkauf an die Stiftung sei ein „Glücksfall für München“. „Welcher Investor macht schon das, was der Denkmalschutz will“, lobte er.
Und der erste Stammgast steht auch schon fest: „Ich melde mich jetzt schon an“, so Pfeil. Wer sich für die Planungen interessiert, kann sich auf dem Gelände in der Info-Hütte, die für die Öffentlichkeit geöffnet hat, über das Vorhaben informieren.
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