Offener Bücherschrank
Bürgervereinigung Lochhausen will das Lesen fördern
In Lochhausen soll ein Mitnehm-Bücherschrank aufgestellt werden. „Wir möchten mit dem öffentlichen Bücherschrank ein Angebot machen, das zum Austausch und Verweilen einlädt“, so die Bürgervereinigung Lochhausen-Langwied in einem Antrag an den Bezirksausschuss 22.
Mit diesem Projekt „soll die Begegnung zwischen den Bürgerinnen und Bürgern in Lochhausen gefördert werden“, heißt es in dem Schreiben. Die Aubinger sollen entweder Bücher von zuhause bringen und in den Bücherschrank stellen oder sich von dort Bücher holen. Dadurch würde eine „solidarische Stadtgesellschaft“ gefördert, bei der nicht nur „Nehmen“, sondern auch „Geben“ selbstverständlicher werden.
Auch über den Standort hat sich die Bürgervereinigung bereits Gedanken gemacht. Im Jahr 2020 wurde der „Platz der Begegnung“ an der Kreuzung Schussenrieder Straße und Schubinweg neu errichtet. Vier Bänke, Bäume sowie zwei kleine Wiesen machen den Platz attraktiv. Er ist zentral nahe der Kirche Sankt Michael, der Grundschule und zweier Kindertagesstätten gelegen, würde durch das neue Angebot belebt werden und könnte sich zu einem neuen Treffpunkt entwickeln, sind die Antragsteller sicher. Den Bücherschrank würden sie unweit der Bänke platzieren. So könnte man die neue Lektüre gleich auf einer Bank lesen, trotzdem bliebe auch ausreichend Platz auf dem Gehweg für Passanten und Radler.
„Wir sehen dieses Angebot als Chance, mehr Menschen kostenfrei am Lesen zu beteiligen“, so die Bürgervereinigung.
Bücherpaten gesucht
Was die Gestaltung betrifft, so schlägt die Bürgervereinigung das Modell „Kunstvitrine“ eines Kölner Herstellers vor. Er hat bereits über 100 seiner Modelle in München und in anderen deutschen Städten aufgestellt. Der Bücherschrank besteht aus witterungsresistenten Materialien und bietet Platz für etwa 400 Bücher. Dank der selbstschließenden Schiebetüren und der Zugänglichkeit von beiden Seiten ist der Schrank einfach zu bedienen.
Gesichert ist der Bücherschrank durch einen 120 Kilo schweren Betonsockel und einer 375 Kilo schweren Sandbeschwerung. Die Kosten für den Schrank belaufen sich auf etwa 10.530 Euro. 75 Prozent sollen aus dem Stadtteilbudget gezahlt werden. Den Rest wird die Bürgervereinigung aufbringen. Dabei sollen Bauträger der aktuellen Baugebiete und ortsansässige Unternehmen um Spenden gebeten werden.
Eigentümer des Bücherschranks soll die Bürgervereinigung werden. Der Betrieb wird über die Bücherei der Pfarrei St. Michael und mit „Bücherpaten“ organisiert. Sie sollen ungeeignete Bücher entsorgen, den Schrank in Ordnung halten und dafür sorgen, dass er stets mit attraktiver Lektüre gefüllt ist. Wer Bücherschrankpate werden möchte, wendet sich an die Bürgervereinigung unter info@bv-lola.de.
Auch eine Benutzerordnung hat die Bürgervereinigung formuliert. „Nehmen Sie einfach Bücher mit, die Sie lesen möchten“, steht beispielsweise darin und „bringen Sie immer nur so viele Bücher mit, wie in den Schrank hineinpassen“. Der Bücherschrank soll schließlich nicht zugestopft werden.
Der BA 22 wird jetzt die Landeshauptstadt um Erlaubnis bitten den Bücherschrank aufzustellen.
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